891 einer Jahreszahl und den Anfangs buchstaben des Eigenthümers, mit Wappen und Zunftemblemen ver sehen. DieBemalnng ist charakterisirt durch rothbraune Contourirnng, ein Vorherrschen des Sienatons, der an italienische Majoliken mahnt, voll ständiges Fehlen des satten Roth; auch die Form hat manche Ähnlichkeit mit italienischen Majolika - Zier schüsseln, wie sie andererseits auch wieder an die gleichzeitigen gravirten Zinnschüsseln erinnert. Das älteste bekannte Stück, mit durchbrochenem Rand, 1602 datirt, befindet sich auf Burg Buchlan (Besitzer Sigmund Graf Berchtold), die anderen gehören meist der zweiten Hälfte des XVII. Jahrhunderts an und reichen bis ins XVIII. Jahrhundert hinein; erst das Aufkommen und die Ver breitung des Porzellans dürfte diese interessante Gattung nach und nach verdrängt haben. Außer den schon angeführten, jedenfalls von Künstlerhand deco- rirten Fayencen circulirt noch eine Menge anderer, einfacherer, durch die Art des Decors aber origineller, als Bauernmajolika bezeichnter Geschirre. Von diesen ist Vieles auf auswärtige Vorbilder und Beein flussung zurückzuführen, wie aus den Barockofen im mährischen Gewerbemuseum zu Brünn. Benennungen BunzlüNer, Brwger, Prager Geschirr hervorgeht; auch galizisches Fladergeschirr diente als Vorbild. Als Sitz eines ausgedehnten Töpfereibetriebes ist Wischau zu nennen, in welcher Stadt die