521 dadurch Wichtigkeit, daß es das Auftreten des bereits der Metallzeit augehörigen Typus der „Buckelurnen" innerhalb des Kreuzendorfer Culturkreises andeutet und die Ansiedlung weitaus jünger erscheinen läßt, als den allgemeinen Anzeichen nach zu schließen wäre. Entsprechend ihrem friedlichen Betriebe kannten die Bewohner von Kreuzendorf blos Werkzeuge für den häuslichen Gebrauch: Messer, Sägen und Schaber aus Feuer stein, den sie aus den diluvialen Schotterbänken bei Troppau herbeitrugen, Meißel und durchbohrte Hämmer aus Amphibolit, Diorit und Serpentin, welch letzterer als fertige Waare aus der Gegend des Zobten in Preußisch-Schlesien und, nach der geschweiften Form eines Hammerfragmentes zu urtheilen, theilweise auch aus Ungarn beschafft worden Bronzefunde: Gürtelblech rc. sein dürfte, Klopssteine zum Abspalten der Feuersteinspäne, flache und runde Pfriemen, meißel- und keilförmige Instrumente aus Bein, wohl zu dem gleichen Zweck wie die Klopfsteine, durchbohrte Hämmer aus Rinds- und Hirschhorn, Webgewichte und Spinn wirtel aus Thon, eben zubearbeitete Granitfindlinge zum Schrotten des Getreides, Grauwacke- und Sandsteinblöcke zum Zuschleifen und Schärfen der Stein- und Bein werkzeuge. Bei der Abwesenheit von Waffen in strengem Sinne — es fand sich lediglich eine 15 Centimeter lange Fenersteinpfeilspitze — ist anzunehmen, daß die großen Thiere in Gruben gefangen wurden und die Bewohner außerdem ihre Beute mit Lanzen und Pfeilen erlegten, zu denen sich die runden, fein gespitzten Beinpfriemen vortrefflich eigneten.