524 zusammenhängenden Verschanzung ans Holzbalken und Lehmpackung aufbaut. Nach älteren Berichten stellten sich die Gräber als niedere, hügelförmige Erdansschüttungen mit einem Pflasteruntergrunde dar, auf welchem sich um einen mit Knochenasche gefüllten Behälter (Urne, Schüssel, Krug) eine größere Zahl von Beigefäßen, oft mehrere in einander gestellt, gruppirten. Häufig waren die meist graphitgeschwärzten Gefäße mit einer Steinplatte oder stellenweise durchbohrten runden Thonscheiben verschlossen. Unter den erhaltenen Gefäßen macht sich durch eigenartige Form die „Buckelurne" besonders bemerkbar, die ihre Bezeichnung daher führt, daß an der mittleren Bauchung in stetiger Zahl drei, auch fünf von Halbkreisen umschlossene Buckel hervorstehen. Im Verein mit einer niederen, einhenkligen Schale von ähnlicher Grundform bildet sie einen Theil des für Schlesien und die Lausitz typisch gewordenen Seitenzweiges einer Entwicklungsreihe, welche vom Süden ihren Ansgang nahm und deren Zwischenglieder sich in den westlichen Alpenländern, Niederösterreich, Mähren (Müglitz, Trschitz), Nord- und Ostböhmen verbreitet finden. Mit der gleichen Sorgfalt wie die Erzeugung der Gefäße überhaupt wurde auch deren Ausschmückung gehandhabt. Ten Grundgedanken für dieselbe gibt vorzüglich noch das Dreiecksband ab. Durch die Auflösung in mehrere Linienbündel, Einfügung von Punkt reihen und muldenförmigen Eindrücken, sowie durch Betonung des Gefäßhalses mittels herumgezogener Kreise ist jedoch nunmehr eine Mannigfaltigkeit und Zartheit des Ornamentes gewonnen, welche Zcngniß für künstlerischen Sinn ablegt. Von dem Reichthum an Gefäßen sticht die Armseligkeit der Gräber an sonstigen Beigaben ab, deren Stelle nicht selten noch Stein- und Knochenwerkzeuge versahen; daneben kamen vereinzelt Anhängsel ans Stein und Bein, Spinnwirtel, Steinringelchen, kleine, kreisförmig zugeschliffene Gefäßbruchstücke vor. Die Bronze gelangte meistens nur in Gestalt von Kleingeräthen (Kopf- und Gewandnadeln, Messern, Armspiralen) in die Gräber. Von dem Prunke mancher Beigaben erzählt das abgebildete, reich gravirte Gürtelblech, gegenwärtig eine Zierde des Museums in Trvppau. Gegenstücke für dasselbe, von denen Anklänge noch heute in den Leibgürteln österreichischer Alpenbewohner sortleben, lassen sich aus norditalischen Gräbern und aus Enobäa, gleichwie in einer Fibel von Schweidnitz in Preußisch- Schlesien anführen. Einige Gußformen, darunter die von einem Hohlcelte mit Öhr und von sogenanntem „Ninggeld", sprechen dafür, daß die kleinen Bronzeartefacte hier selbst verfertigt wurden. Von Eisenfunden wird nicht berichtet, allein dieselben dürften gleichwohl vorgekommen und nur bei der mangelhaften Beobachtung der früheren Decennien unbeachtet geblieben sein. Mit der Hallstattzeit bricht nach den bisherigen Ergebnissen der Forschung die Vorgeschichte Schlesiens ab. Ans bedeutend späterer Zeit melden römische Schriftsteller die Namen der Marsigner, Bnrer, Gothiner und Oser als Bewohner Schlesiens, theils