589 Da sie wegen des von ihnen betriebenen Leinwandhandels einige Monate jährlich in der Fremde zubringen, entdeckte der Volkswitz, daß der jüngste Tag erst dann eintreten wird, wenn alle Jablunkauer zu Hause sind. Und da dieselben nach ihren Reisen immer freudig, sehr oft mit vollem Beutel in ihr liebes Jablnnkau zurückkehren, behauptet der Volkswitz, wie von der mährischen Stadt Braunsberg, Jablnnkau sei das Centrum der Welt. Jedenfalls ist aber Jablnnkau die Hauptstadt der schlesischen Goralen, wo sie ihr Vieh und die Er zeugnisse ihrer häuslichen Industrie auf den Markt bringen. Noch vor einigen Jahren, nämlich vor dem letzten großen Brande, der in dieser Stadt eine große Verheerung anrichtete, ver liehen dem Ringplatze einige typische alte, in Häuser reihen stehende Holzhacken mit Lauben ein originelles Gepräge. Obwohl nach Goralenart erbaut, prüsen- tirten sich dieselben mit den verschiedenen Verzierungen, die der Städter dazngethan, doch als anständige Bürger häuser. Bei dieser Gelegenheit wollen wir auch der Wohn häuser der Goralen (elncknpa) gedenken. Der Goral baut sich seine Chalupe ans eigene Faust, ohne Baumeister und Maurer. Vorerst werden im Viereck vier große Steine und auf die Steine je ein Kreuzer gelegt (damit im zukünftigen Hause kein Geldmangel herrsche, welches Mittel leider keine Wirkung zu haben scheint), dann werden halbbehauene Baumstämme übereinandergefügt, ein hohes Dach darüber angebracht (damit der Schnee darauf nicht liegen bleibe) und das Wohnhaus ist fertig. Dabei vergißt der Goral absichtlich auf den Kamin, da „der Rauch die Krankheiten aus den Augen ziehe". Das Zimmer Junger Gorale.