639 In den vielen Landkirchen, die im XVIIl. Jahrhundert entstanden, sollte mit einfachen Mitteln Entsprechendes geleistet werden. Das Äußere ist durchwegs schlicht, ein paar Lisenen beleben kaum die Fa^ade, der Thurm trägt die unvermeidliche Zwiebel. Der Jnnenraum wirkt mit einem Tonnengewölbe bei aller sonstigen Bescheidenheit feierlich. Beliebte Verzierungen der Deckenfelder sind geschwungene und mehrfach ge brochene Rahmen (am schönsten in Weissack), zwischen den Fenstern theilen composite Pilaster die Flächen; die Altäre sind an den Seitenwänden, da Nischen in der Regelfehlen,unmittelbar angelehnt, Die Empore im Presbhterium sind selten ohne Schmuck. Der Ton des Kalkes wird gemieden, die Wahl der Farbe ist nicht immer muster- giltig. Möglichst wirkungsvoll ist derHochaltar gestaltet; an einzelnen Orten ist der Taufbrunnen mit figürlichem Schmuck bedacht. Zu nennen wären noch besonders die Kirchen von Jauernig, Breitenau, Johannesthal. Ein richtiges Übergangsglied zu den Profanbauten ist die Post in Zuckmantel. Unwillkürlich erinnert dieses Gebäude an die Augustinerkirche in Brüssel, die um die Mitte des XVII. Jahrhunderts D°s Postgcbäud- u, entstanden ist. Die Zuckmanteler Post wurde 1698 erbaut. Wurde in Brüssel eine Kirche zur Post umgewandelt, so hat in Zuckmantel die Fa^ade der Post ein kirchliches Aussehen erhalten. Parterre und erster Stock sind durch vier verkröpfte korinthische Pfeilerbündel dreigetheilt. Im mittleren Zwischeufeld ist das Korbbogenportal eingestellt. Aus dem Schlußstein des Bogens