669 Pinzgauer Vieh angereiht wurde. Der Feldbau hat als iypische Fruchtfolge sieben oder acht Schlüge mit zweijährigem Kleegras, Raps und Kartoffelbau. Neun landwirthschastliche Brennereien verarbeiten die Kartoffelernte der Domäne, und eine Spiritusraffinerie rectificirt den von den Spiritusbrennereien gelieferten Rohspiritus. Von ganz besonderer Bedeutung ist das altberühmte gräflich Larisch-Mönnich'sche Vollblntgestüt zu Dentsch- leuten. Neben der Vollblutzucht im Gestüte werden auf dieser Domäne auch noch edle Pferde in den verschiedenen Meierhöfen gezogen, da auch die zum landwirthschaftlichen Betriebe verwendeten Stuten durchwegs vorzügliches und edles Pferdemateriale find. Trotzdem die Vewirthschaftung der meisten großen Grundbesitze eine mustergiltige ist, sind die Erträge derselben infolge der geschilderten ungünstigen agronomischen Verhältnisse nur bescheidene. Ungeachtet der Schwierigkeiten aber, mit denen der Land- wirth selbst in den günstigst gelegenen Theilen Ostschlesiens zu kämpfen hat, wird in der mittleren Zone des Landes der Boden doch weitaus vorwiegend landwirthschaftlich benützt. Je besser derselbe, desto mehr tritt natürlich der Wald gegen das unter dem Pfluge stehende Gelände zurück und in den besten Lagen sind es nur noch die Schluchten, steilen Bachufer und ähnliche Terrainstrecken, welche der Holzzucht gewidmet werden. Es erübrigt nur noch, auch dem wenig erfreulichen agriculturellen Bild, welches die unterste, nördlichste, allerdings nur sehr schmale Zone bietet, einige Aufmerksamkeit zu widmen. Diese Landstrecke, eine vollständige Ebene an der äußersten Nordgrenze Schlesiens, ist in ihrem größten Theile so häufig Überschwemmungen der Weichsel, Oder und Olsa ansgesetzt, daß die Bodencultur einen sehr extensiven Charakter annehmen mußte und die Bewohner sich nie aus einer gewissen Armseligkeit emporarbeiten können. Weite Terrainstrecken bieten nur magere Hutungen, der Rest der Ländereien wird zum Anbau von Hafer und Kartoffeln benützt. Hier tritt auch wieder der Wald mehr in seine Rechte, er bildet gewissermaßen den Grenzwall der südlicheren, glücklicheren Gegenden gegen das Jnundationsterrain. Die großen Hutungsflächen werden für die ziemlich intensive Viehhaltung benützt; fast jeder, selbst der ärmste Grundwirth hält neben anderem Vieh auch Pferde, die er freilich weniger zum Betriebe seiner Landwirthschaft als zur Lohnarbeit bei den verschiedenen Etablissements und in den Forsten verwendet. Forstwirthschaft. Schlesien gehört zu den waldreichsten Provinzen Österreichs. Die Fläche der geschloffenen Forste beträgt 174.110 Hektar oder 33 82 Procent der Gesammtfläche des Kronlandes. Überdies sind besonders im östlichen Theile von Schlesien ausgedehnte Hutungen mit Hvlzwuchs, sowie zahlreiche kleine Feldgehölze, beholzte Grenzraine und sonstige Baun,Pflanzungen zwischen den vielen zerstreut liegenden Gehöften vorhanden,