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Durch die fruchtbaren Niederungen des Ranßnitzbaches, welcher sich unterhalb
Austerlitz mit der Litava vereinigt, gelangen wir in das Thal der Cesava, welches in
die weite Thalebene der Schwarzawa südlich von Brünn hinansftthrt. Hier liegt inmitten
von trefflich geleiteten Musterwirthschaften das alte Benediktinerkloster Raigern mit
einer schönen doppelthürmigen Kirche. Eine fruchtbare, von Rebhügeln begrenzte Ebene
zieht sich die Schwarzawa entlang nach Süden, woselbst sie sich mit der Jglawa vereinigt
und in das herrliche Flachland an der Thaya übergeht, das mit saftigen Wiesen und
Stadt Nikolsburg.
bedeutenden Auwäldern bedeckt ist, während sich an die Hügel rechts und links prächtige
Weingärten und reiche Obstpflanzungen hinaufziehen.
Die Einförmigkeit, welche dem ebenen Lande sonst eigen ist, wird hier durch
ein Gebirge unterbrochen, welches südöstlich von jenem Vereinigungslanf der Flüsse
unvermittelt aus der Ebene emporsteigt und ans dessen pittoresken Contvuren der
Blick schon von weitem haften bleibt. Es sind die stolzen Polauer Berge, welche, der
selben Formation wie die Kalkberge bei Stramberg angehörig, nur im Süden durch einen
niedrigen Sattel mit den Falkensteiner Bergen Niederösterreichs znsammenhüngcn, nach
allen übrigen Richtungen dagegen isolirt ans der Ebene aufsteigen, wodurch sie eben
einen mächtigen Eindruck erzeugen. Der östliche Theil dieses Gebirges besteht ans einer
Reihe zusammenhängender mit Wald bedeckter Kuppen, von denen selbst die höchsten nur
Mähren. ^