67 den prächtigen Wasserfall des Alpenbachs und den verheerenden Lesachbach. Endlich verschwindet er gänzlich hinter den Vorbergen — und die wichtigste Kopfstation für die tiroler Glocknerfahrten, Kals liegt vor uns, ein stattliches Dorf mit mehr als tausend Einwohnern, im männlichen Geschlecht lauter vergangene, gegenwärtige und zukünftige Glocknerführer. Früher sind alle Glocknerbesteigungen von Heiligenblut aus erfolgt (deren man im ersten Jahrzehnt nach 1818 jährlich 50, von 1841 aber 100 zählte), bis es im Jahre 1853 dem unternehmenden jungen Josef Mair aus Lienz gelang, über Kals und den Rödnitz- gletscher die Adlersrnhe wirklich zu erreichen, nachdem er vorher auch den Aufstieg von der Vanitscharte aus versucht hatte. Seitdem ist auf Kals die Aufmerksamkeit der Glockner- besteiger gerichtet. Das Defereggerthal ist beiläufig zwölf Stunden lang und mündet gleichfalls in den Huben aus. Der Eingang ist in hohem Grade wild romantisch und die prächtige Schlucht stellt einen Alpenpfad ersten Ranges dar. Alsbald aber weitet sich das Thal und auf der freundlich grünen Terrasse liegt Hopfgarten. Nun verengt sich das Thal wieder und man gelangt endlich zur letzten Gemeinde St. Jakob, auf einer dritten Terrasse gelegen. Bald führt nur mehr ein Fußweg in den Thalgrund, der erst mit Wäldern, im späteren Verlaufe mit Alpenwiesen umsüumt ist und einen hochalpincn Charakter trägt.