imposante Felsemnasse der Rothenwand (2.701 Meter); die oberste Ansiedlung bildet der Weiler Zug, drei Kilometer aufwärts von Lech und etwa 70 Meter höher gelegen. Südwestlich von Zug erhebt sich der Schafberg (2.676 Meter), dessen gewaltiger Ban um so mächtiger hervortritt, da er rings von verhältnißmäßig tiefen Thälern umschlossen ist. Unterhalb Lech verengt sich das Thal rasch, der Fluß hat sich in den Kalk ein tiefes Rinnsal genagt, so daß wir sein Wasser nicht mehr sehen, wenn wir bei Warth das Thal verlassen. Auf dem Wege von Lech nach Warth erblicken wir zur linken Seite hoch über uns Bürstegg (1.715 Meter), das höchstgelegene Kirchdorf Vorarlbergs. Warth, in dessen allernächster Nähe die Grenzen von Vorarlberg, Tirol und Baiern zusammenstoßen, liegt schon auf einer Stufe des Plateaus von Hochkrum- bach, das einen Gebirgsknoten bildet, in welchem die Klosterthaler-, Vorarlberger- und Algäuer Alpen zusammenstoßen und auf dem sich alle Übergänge in die benachbarten Thäler kreuzen. Der Bergstock des Aar- und des Warthhorns bildet das Centrum des Plateaus, an dessen Nordrand der kühnaufragende zweihörnige Widderstein (2.531 Meter) sich erhebt, während südlich der Bregenzer Ache die Mohnenfluhe bis zu 2.541 Meter emporsteigt. Den Kreuzungspunkt der ziemlich stark begangenen Wege bildet das Dörflein Hochkrnmbach, recht bezeichnend auch Krumbach ob Holz (das heißt oberhalb der Waldzone) genannt. Früher bestand hier eine eigene Seelsorgestation; seit mehr als einem Jahrzehnt ist aber Hochkrnmbach im Winter nicht mehr bewohnt — bleibt doch im Hochsommer der Ofen in der Gaststube des Wirthshauses selten ungeheizt. Der ungeheuren Schneemassen wegen, welche der Winter hier anhäuft, ist das ehemalige Pfarrhaus an das kleine, auf einer lawinengeschützten Bergstufe stehende Kirchlein angebaut, damit wenigstens der Geistliche nicht von der Kirche abgeschnitten werden konnte, wie es nicht selten seiner in 13 Häusern wohnenden Gemeinde geschah. Dermalen sind im Sommer nur mehr 6 Häuser bewohnt, deren Insassen sich lediglich mit der Pflege des Alpviehes beschäftigen. Vom Plateau von Hochkrnmbach zieht sich westwärts das von der Lutz durch rauschte Große Walserthal, welches mit dem vom Arlbergpaß abzweigenden Kloster thal die Klosterthaler Alpen umschließt, eine dem Hochgebirge ungehörige Kalkalpen gruppe, deren südlicher formenreicher Zug das Klosterthal auf dessen Nordseite begleitet. Zwischen dem Großen Walserthal und dem Thal der Bregenzer Ache, das nach Nord west hinzieht, liegen die Vorarlberger Alpen (im engeren Sinne), die mit Ausnahme der südlichsten Erhebungen schon zumeist dem Mittelgebirge zugerechnet werden müssen, während die Gebirgswelt östlich von der Bregenzer Ache den westlichsten Theil der Algäuer Alpen bildet, in welcher der Hohe Jfer (2.227 Nieter) auf Vorarlberger Boden die nördlichste Hochgebirgsformation aufweist. Das wichtigste aller vom Gebirgsknoten bei