142 Trient, gefunden worden: das longobardische Fürstengrab mit seinem ungewöhnlich reichen Inhalt. Dieser bestand oor Allem in dem unvergleichlich prächtigen Sargbeschlage, „einer- archäologischen Cimetie ersten Ranges", dann in Schnallen und Riemenbeschlägen, einem großen, reich ornamentirten Goldkreuz, in außerordentlich seltenen Brocatresten, allerlei Waffen, Armring, Schere und Gefäßen. Nach mehr als zweihnndertjähriger Trennung vereinigte Karl der Große nach der Vernichtung des Longobardcnreiches und dem Sturze des Herzogs Tassilo alle Gebiete Säben um das Jahr 1649. Tirols in seiner Hand und führte die Gau- und Grafschaftsverfassung auch hier durch. Das Land wurde in sieben Gaue: Unterinnthal bis zum Ziller, Oberinnthal von der Mellach bis zum Fern-Paß, Arlberg- und Finstermünz-Paß, Innthal von der Mellach und dem Ziller zum Brennerpaß, Norithal vom Brenner bis zum Gargazonerbach und dem Avisio, Vintschgau von Pontalt bis zum Gargazonerbach, Pusterthal von der Mühl bacherklause bis zum Anraserbach und das Gebiet südlich vom Avisio und von der Etsch, die Markgrafschaft Trient, eingetheilt. Von diesen zerfiel wohl in Otto I. des Großen Zeit, wenn nicht schon in der Karolinger-Zeit, der Gau Norithal in zwei Grafschaften, von denen die erste bis zum Brei- und Tinnebachthal und die zweite, die Grafschaft Bozen, bis zu den angegebenen Südgrenzen reichte, während noch die Grafschaft Innthal, wie es scheint, hinzugeschlagen wurde.