183 seinen Diöcesanantheil in Tirol zu vermögen. So übernahm der Bischof von Brixen die Verwaltung desselben im Auftrag des Papstes, aber die Freilassung der eingesperrten Priester, sowie die Rückkehr der verbannten gestattete der König noch nicht; die Reform- thätigkeit auf kirchlichem Gebiete dauerte fort und ebenso die ans dem der Schule. Hier fanden sowohl im Volks- als Mittelschulwesen bedeutende und sehr zweckmäßige Änderungen statt; ein Paar Gymnasien wurden aufgehoben und dafür Real- und Bürgerschulen eingefühlt. Die Reformen der baierischen Regierung und der immer schroffer auftretende Centralismus steigerten die Abneigung der meisten Tiroler gegen Baierns Herrschaft fvrt- Joses Freiherr von Hormayr. während, verwandelten sie schließlich in leidenschaftliche Erbitterung und weckten anderst eine förmliche Sehnsucht nach Österreich. Sie sahen alle ihre Eigenthümlichkeiten bedroht und wurden selbst für die Fortexistenz ihres Volksthums besorgt. Besonders schwer wurden aber die Neuerungen ans finanziellem Gebiete, die kirchlichen Reformen und die Con- scription empfunden. Die Gewaltschritte gegen die Bischöfe und den Clerus erbitterten gerade den besten Theil des Volkes, die besitzenden Bürger- und Bauernclassen, und steigerten ihre Abneigung gegen die baierische Beamtenschaft, die schon wegen ihrer Strenge sehr unbeliebt war, zu förmlichem Haß.