186 reicher anstürmenden Bauernscharen und wurden bis auf die Reiterei sümmtlich gefangen genommen. Diese traf in Hall das gleiche Los. Im unteren Innthal hatte der Kampf mit der Gefangennahme der Besatzung des Volderer Klosters begonnen. Am 12. früh führten dann die Bauern der Umgebung, vorzüglich von Josef Speckbacher aufgeboten, nach seinem Plan einen Handstreich gegen Hall aus und derselbe gelang. Glücklicher waren die im tieferen Unterinnthal liegenden baierischen Soldaten, die noch rechtzeitig vor der Übermacht durchs Achenthal nach Baiern entwichen. Dagegen traf die am 13. früh auf ihrem Zuge durchs Wippthal nach Wilten gelangte Colonne Franzosen und Baiern gleichfalls das traurige Los der Gefangenschaft. So hatten die Tiroler in wenigen Tagen nicht nur ganz Nord- und Mitteltirol vom Feinde gesäubert, sondern auch bei 6.000 Feinde, darunter 2 Generale und 140 Offiziere, zu Gefangenen gemacht; mit um so größerer Freude konnten sie die einrückenden Österreicher empfangen, deren Züge durchs Puster- und Innthal wahren Triumphzügen glichen. Schon ihr Anblick erregte überall eine unbeschreibliche Freude. Mit Hormayrs Ankunft in Brixen und Chastelers Einritt in Innsbruck begann die österreichische Civil- und Militärverwaltung. Sie enthoben die unbeliebtesten baierischen Beamten ihres Dienstes, ließen die verhaßtesten Baiern und Baiernfreunde nach Jnner- österreich abführen und nahmen die übriggebliebene Beamtenschaft für Kaiser Franz in Eid und Pflicht. Dann veranlaßt»: sie aller Orten feierliche Tedeums zun: Dank für die erfochtenen Siege und trafen sofort Anstalten zur Vertheidigung des Landes, Chasteler in: Innthal zur Besetzung der nördlichen und östlichen Grenzpässe, Hvrmayr in Mittel tirol zur Vertreibung der Franzosen, die noch Südtirol unter General Baraguay d'Hilliers besetzt hielten. Als Chasteler für den Schutz der nördlichen Grenzpässe hin reichend gesorgt und die Blokade der noch in Feindeshand befindlichen Feste Kufstein angeordnet hatte, brach er mit seiner ganzen Macht zur Befreiung Wülschtirols auf, wohin schon früher General von Fenner und zahlreiche Landesvertheidiger, darunter auch Andreas Hofer, gezogen waren. Jndcß hatte der in: Rückzug begriffene Feind Trient schon geräumt, aber Chasteler griff ihn trotzdem in seinen festen Stellungen bei Volano und Pilcante an, ohne seinen Abzug beschleunigen zu können. An: 27. war auch Wälschtirol und sonnt ganz Tirol von: Feinde befreit, der Jubel hierüber kau: in kirchliche,: Festlich keiten und in dem im Auftrag des Erzherzogs Johann zu Innsbruck veranstalteten Fest schießen zum Ausdruck. Die Freude der Tiroler erreichte ihren Höhepunkt durch die von Kaiser Franz eingelangte Versicherung, es solle Tirol nie mehr von Österreich getrennt werden. Aber dieser Freudenrausch machte bald wieder ernsten Besorgnissen Platz, denn die Nordarmee unter Erzherzog Karl hatte eine Reihe von Gefechten verloren und war infolge