Sandwirth Chasteler nicht zurnckzuhalten vermocht hatte, so suchte er wenigstens dessen Nachhut unter General von Buol im Lande festzuhalten, indem er Chastelers Ordre an ihn zum Abzug vom Brenner'auffing. Dann entbot er seine lieben Freunde ans dem Passeier- und Sarnthal, Burggrafenamt, Vintschgau und Etschland auf den Brenner und beschloß mit der auf 6.000 bis 7.000 Mann gestiegenen Schar Landesvertheidiger den Angriff auf die Baiern im Innthal. Seinem Freunde und Adjutanten Eisenstecken gelang es auch, l.200 Mann aus Buols Corps unter den Oberstlieutenants Ertel und Reißenfels zur Theilnahme zu bewegen. Mit dieser Mannschaft rückte Andreas Hofer schon am 25. Mai in drei Colonnen auf den Berg Jsel vor und begann den Kampf mit dem Corps Deroys. Es ward beiderseits mit großer Tapferkeit gefochten. Die Baiern machten wiederholte Versuche, ihre Gegner von den Höhen znrückzuwerfen, wurden aber von den Tirolern immer wieder in die Ebene hinabgetrieben. Das Treffen blieb unentschieden, jeder behauptete seine Stellung. Aber Hofer erneuerte den Kampf schon am 29. Mai, nachdem er durch neue Scharen sich verstärkt hatte und auch die Oberinnthaler unter M. Teimer im Anzug sich befanden. Er selbst und Oberst- lientenantErtel rückten auf der Brennerstraße vor, sein linker Flügel, in dem sich Pater Joachim Haspinger befand, besetzte die westlichen Höhen bis zur Gallwiese, sein rechter Flügel dehnte sich vom Paschberg bis Volders ans und hier standen Joses Spcckbacher, Josef Straub, Oberstlieutenant von Reißenfels und Andere. Der Kampf dauerte mit geringen Unterbrechungen von früh Morgens bis Abends. Überall wurde mit heroischem Muthe gestritten. Die Tiroler thaten Wunder der Tapferkeit, viele stürzten sich mit verkehrtem Gewehr mitten in den Feind und erstürmten unter dem heftigsten Feuer einzelne vom Feinde besetzte Villen und Maierhöfe. Durch Muth und Kühnheit zeichneten sich besonders Pater Haspinger und Josef Speckbacher, durch große Umsicht letzterer und Oberstlieutenant von Ertel aus. Ter Feind zählte viele Todte, Verwundete und Vermißte. Die Furcht, durch den Aufstand der Unterinnthaler vollständig eingeschlossen zu werden, bewog Deroy in Eilmärschen das Land zu verlassen; noch in der Nacht vom 29. bis 30. von Innsbruck aufbrechend, stand er am 31. schon an der Landesgrenze bei Kufstein, denn die Tiroler versäumten im ersten Siegesräusche, ihn zu verfolgen, und als Joachim Haspinger.