253 steht der große viereckige Eßtisch, entweder von Ahornholz oder silberfarbig angestrichen und mit rothen und blauen Blumen bemalt. Über ihm in der Ecke hängt das Crucifix mit ein paar Heiligenbildern. Die ausgestreckte Hand des Gekreuzigten trägt die zwei größten Maiskolben des vergangenen Jahres, und zwar einen weißen und einen rothen als Dank für den Erntesegen. Die schönsten Kornähren hat der Hausvater hinter das Kreuz gesteckt, auch geweihte Palmzweige haben dort ihren Platz. Vor diesem einfachen Hausaltar schwebt meist ein kleines Öllämpchen, das alle Samstage zu Ehren der Muttergottes und „zum Trost der armen Seelen" angezündet wird. In der anderen Stubenecke neben UnterinnthalcrHaus: sogenanntes Schweizer-Haus, der Thür macht sich der große Ofen breit. Derselbe ist gewöhnlich gemauert und mit einer Reihe von Vertiefungen aus grün glasirten Kacheln versehen, in welchen zur Winterszeit Äpfel gebraten werden. Den ganzen Ofen umgibt ein hölzernes Gerüste, G'stang oder G'schall genannt, welches zum Trocknen der Wüsche und nassen Kleider benützt wird. Die Ecksäulen dieses Gestänges reichen hoch über den Ofen hinaus und tragen über letzterem ein Dach mit einem Polsterbrett, der „Dörre" oder Ofenbrücke, das ist eine Art Lotterbett, auf dem Bauer oder Knecht im Winter fanllenzen und sich fast buchstäblich rösten lassen. Ein zweites Ruhebett bildet die breite Ofenbank, die ebenfalls zum Ausrnhen und Schlafen dient und zu dem Zweck auch oft ein schiefes Brett oder einen Polster für den Kopf des Ruhenden hat. Der Raum zwischen Ofen und Stubenwand heißt die „Hölle" oder das