271 brauch des „Bloch-" oder „Blockziehens" ist seinem Kern nach höchstwahrscheinlich nur ein der altgermanischen Ehegvttin Jsa gewidmeter Umzug. Dieses Fastnachtsspiel wird auch gewöhnlich nur dann aufgeführt, wenn während des Faschings im Dorfe Niemand geheiratet hat. Es besteht in dem Herumziehen eines entästeten, mit Blumen, Kränzen und Bändern geschmückten Baumstamms. Auf dem „Block", der auf einem Schlitten ruht, läuft, hin und her balancirend, unter allerlei wunderlichen Grimassen ein als Schalks narr verkleideter Bursche, der den Begegnenden Spitzreime zuruft und in derben Knittel- Das Schellenschlagen in Matrei zur Faschingszeit. Versen das Thun und Treiben der Dorfbewohner, besonders der Mädchen, bespöttelt. Um den Schlitten aber tummelt sich ein buntes Gewühl von Masken, als Türken, Sterngucker, ein Barbier, Dörcher, Zigeuner und derlei Schabernack treibendes Volk. Ein ähnlicher Faschingsbrauch ist das „Grattziehen" im Vinstgau, der Schrecken aller alten Jungfern, deren freiwillige oder unfreiwillige Ehelosigkeit schonungslos verhöhnt wird. Der Aufzug ist wirkungsvoll genug. Umringt von einem Gefolge vermummter Burschen und abenteuerlich gekleideter Masken kommt der „Graten" (Karren, italienisch earotta) angefahren, der bestimmt ist, die alten Jungfern auf das Sterzinger moos zu führen, damit sie sich dort mit Ameisenringeln, Leinsamenaufstößeln rc. die Zeit