357 Zwecken erreicht in Montavon den Höhepunkt; die zurückgekehrten Händler und Arbeiter zeigen Schliff und Gewandtheit, nehmen jedoch manchmal den Mund etwas voll. Sie ver brauchen daheim im Allgemeinen nicht viel, schlagen aber wohl im Wirthshaus mit dem vollen Beutel auf den Tisch oder lassen Goldfüchse auf demselben rollen. Wir haben bereits der Reinlichkeit gedacht, die in vielen Theilen des Landes herrscht. Besehen wir uns also die Ortschaften, die Wohnungen und Trachten! Die kleinen Städte des Landes machen selbst in ihren älteren Theilen einen freundlichen Eindruck. Ihr Grundriß zeigt eine gewisse Regelmäßigkeit. Die Gassen sind zumeist nicht enge, besonders in Feldkirch trefflich gepflastert, rein gefegt und streckenweise mit Laubengängen versehen. Die zwei- oder dreistöckigen Häuser blicken, getüncht oder in einzelnen Fällen bemalt, freundlich in die Welt, tragen aber in ihrem Äußern nur selten das Gepräge der Alterthümlichkeit. Einzelne Thürme, Thore und Reste der Stadtmauern ziehen den Blick des Beschauers auf sich. Über Bregenz ragt die Altstadt wie eine weit läufige Burg empor, über Bludenz die Kirche und das Schloß Gayenhofen, über Feldkirch die Schattenburg. Um die Städte haben sich in unserem Jahrhundert Fabriken und Arbeiterhänser, Villen der Reichen und allerlei ländliche Gebäude erhoben; nur Bregenz hat es zu förmlichen neuen Straßen gebracht. An der Heerstraße, welche vom Arlberg ins Ein Bregenzerwälderhaus.