387 2S* Vigil Raber (gestorben 1552) gewirkt. Die zahlreichen geist lichen Spiele und die präch tigen Fastnachtsspiele, die das Sterzinger Archiv enthält, rühren von beiden her, wenn sie auch nicht die Verfasser aller dieser Stücke sind. Manche sind von Raber selbst über arbeitet worden, und der rege Verkehr mit Deutschland hat auch fremdes Gut in das Land gebracht; so wissen wir, daß in Hall um die Mitte des XVI.Jahrhunderts dieDramen vvn Sixt Birk und Georg Makrvpedins bekannt waren. Wie reicher Bergsegen blühte damals auch mächtiger Sinn für Kunst und Literatur. Der Verkehr mit Deutschland und Italien weckte geistiges Leben; dieSöhnewohlhabender Familien machten die übliche Eavalierstour durch Europa und studirten an den Univer sitäten vonDentschland,Italien und Frankreich. So erwarb sich Anton von Annenberg (1420 bis 1480), der die kostbare Bibliothek auf seinem Schlosse TeiNst.-in des Oswald von Wollenstem in Brixeu. anlegte, seine Bildung am Rhein und in Burgund. Lukas Geizkofler ans Sterzing (gestorben 1620), der sein Leben selber beschrieben und den Tiroler Landreim (1557) verfaßt hat, stndirte in den Jahren 1562 bis 1572 in Augsburg, Straßburg und Paris. Wie der heitere König Heinrich von Böhmen und seine Tochter