393 bis 1876) in ruhigeren Weisen seinen Gefühlen für Kaiser und Vaterland Ausdruck verlieh. Seine bedeutendste Dichtung sind „Die letzten Starkenberger", in welcher er den Kampf der Edlen gegen den Herzog Friedrich und ihre endliche Niederlage in ottavs rimo besingt. Pius Zingerle, der berühmte Orientalist (1801 bis 1881), widmete sich vor züglich der geistlichen Dichtung. Religiöse Gesänge, Legenden im Stile Herders und zarte Lieder, die an Eichendorsf mahnen, sind ihm am besten gelungen. Größeren Erfolg hatte er als Übersetzer orientalischer Dichtungen und seine Übertragungen aus dem Arabischen, Persischen und Syrischen zeichnen sich durch Treue und Gewandtheit aus. Andere Bahnen als die ge nannten, bei denen der Ein fluß Klopstocks, Schillers und der Stolberge nicht zu ver kennen ist, wandelte der fort schrittlich gesinnte und fein gebildete Josef Streiter (1804 bis 1873) unter dem DichternamenBerengarius Ivo, der sich an Goethe und Tieckanlehnteund einweiteres Feld bebaute. Nicht nur lyrische Gedichte und poetische Erzählungen finden wir bei ihm, sondern auch drama- Philipp Jakob Fallmeraycr. tische Dichtungen im Stil der Romantiker: sein dramatisches Märchen „Die Lebensquelle" mahnt an TiecksMärchendramen, das historische Trauerspiel „Heinrich IV." zeigt den Einfluß von Shakespeare, und auch ein frisches und launiges Lustspiel „Der Assessor", hat unseren Streiter zum Verfasser. Außer den Theilnehmern an den „Alpenblumeu" dichteten damals A. Ritter von Goldegg-Lindenburg (1787 bis 1854), Franz Freiherr von Unterrichte! (1775 bis 1867) und Johann Senn (1792 bis 1857). Der erste ist Verfasser von lyrischen Gedichten nach dem Muster von Matthisson und Salis, die damals in Tirol so viel gelesen wurden. Der andere schuf, wohl unter dem Einflüsse Pyrkers, die umfangreichen Epen „Tirol" und „Das Lechfeld oder Otto der Große", und hat auch zwei Trauerspiele geschrieben: „Wilhelm Biener"