421 und finden sich diese Architekturmotive noch zahlreich an solchen Thürmen einfacher Dorfkirchen, welche wie diese selbst in der spätgothischen Bauperiode entstanden sind. Der sogenannte Übergangsstil hat in Tirol nur wenige vereinzelte Beispiele anfzuweisen; denn während sich in benach barten Ländern die gothische Bauweise schon im Verlaufe des XIII. Jahrhunderts mächtig entfaltet hatte, tritt sie hier erst am Beginn des XIV. Jahrhunderts, aber fast unvermittelt auf. Mit umso größerer ' Beständigkeit erhielt sich nunmehr der gothische Baustil, dessen Constructions- system der Übertragung des Gewölbe schubes auf Strebepfeiler für kirchliche Bauten in Nordtirol noch in der zweiten Hälfte des X VI. Jahrhunderts, bei kleine ren Landkirchen selbst bis in die Gegen wart traditionelle Anwendung findet. Dieses starre Festhalten an denÜber- lieferungen gothischer Bauart insbesondere bei Erbauung von Dorfkirchen erklärt sich einerseits durch das Vor handensein des dieser Bauform entsprechenden Materials, anderseits jedoch aus den gebirgigen Terrainverhült- nissen, wo die im gothischen Stil mit geringen Mitteln erreichbaren größeren Höhendimensionen des Kirchen dachs und Thurmhelms einem praktischen Bedürfniß entsprechen, da sie geeignet sind, auf große Entfernungen hin den Äewohnern zerstreuter Gehöfte und Weiler den Ort zu markiren, an dem sich das Gotteshaus erhebt. Die Gepflogenheit des Anstreichens der Schindelbedachungen solcher spitzen Thurmhelme mit rother oder hellgrüner Farbe ist wohl gleichfalls auf diesen Zweck zurückzuführen. Die einschiffigen gothischen Kirchen Tirols zeigen dort, wo sie noch unverändert erhalten find, durchweg edle Die Pfarrkirche in Schwaz.