431 Rankenwerks auf grünem Grunde mit schwarzen Contouren und weißen Lichtern vor herrschend. Die Anlage der „landesfürstlichen Burg" zu Meran kann als der Typus ähnlicher Edelansitze aus dem XV. Jahrhundert in Tirol betrachtet werden, von denen heute nur wenige noch erhalten sind. Sie ist verwandt mit jener des „Jöchlsthurms" in Sterzing, eines hohen, von vier Zinnengiebeln abgeschlossenen Baues, erwähnenswcrth durch seine gothischen Wandgetüfel und einen reich mit geschnitzten Wappen und Rankenwerk gezierten Holzplasond gleichen Stils. Vornehmlich begegnet uns dieser Gebäudecharakter auch in Fnrstenzimmer im Schloß Meran. dem malerischen kleinen Rathhaus zu Hall in Tirol, das, einst ein „Fürstenhaus", von Herzog Leopold dieser Stadt überlassen wurde. Von städtischen Wohngebäuden Tirols aus dem frühen Mittelalter sind nur spärliche Reste vorhanden, dagegen noch eine größere Zahl solcher Gebäude aus dem Ende dieser Epoche. In Südtirol treten bei städtischen Wohnbauten jener Zeit die Ein flüsse venetianischer Architektur hervor und die größeren Bürgerhäuser zeigen schon viel fach den Charakter der italienischen Paläste. Das bürgerliche Wohnhaus Nordtirols aus dem Ende des XV. bis zur Mitte des XVI. Jahrhunderts trägt in seiner Tiefenanlage mit dem gegen die Straße gekehrten steilen Giebel an der Schmalseite, welcher zumeist