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größtentheils neu erbaut wurde, später aber durch Erdbeben sehr gelitten hatte, errichtete 
Kaiserin Maria Theresia das gegenwärtige kaiserliche Residenzschloß. Die Fanden dieses 
ausgedehnten Bauwerks mit dem daranschließenden Damenstiftsgebüude sind im 
nüchternen Zopfstil, die kaiserlichen Wohngcmächer mit dem großen Repräsentationssaal 
größtentheils im Rococostil geschmackvoll dccorirt. Insbesondere ist der sogenannte Riesen 
saal seiner edlen Raumverhältnisse und des schönen Deckengemäldes von Manlbertsch 
wegen bemerkcnswerth. Endlich ist die aus Nagelflneguadcrn erbaute dreithorige 
Triumphpforte Innsbrucks mit ihrer reichen plastischen Zier in weißem Marmor ein 
künstlerisch und historisch werthvolles Denkmal ans den Tagen der großen Kaiserin. 
Die älteren ländlichen Wohn 
bauten Nordtirols, welche noch er 
halten sind, gehören zumeist den letzten 
drei Jahrhunderten an. Ihre Archi 
tektur weist je nach der örtlichen Lage 
Verschiedenheiten auf, welche theils in 
der durch die Lebensweise der Be 
völkerung bedingten Bauanlage, theils 
in dem Umstand ihre Begründung 
finden, ob Bauholz oder Stcinmaterial 
in größerer oder geringerer Menge 
vorhanden waren. Die im Verhältnis; 
zur Höhe des Hanfes breit angelegte 
Giebelfront, das flache weit vor 
kragende Dach, dessen große Schaar 
schindeln durch mit Steinen beschwerte Latten festgehaltcn werden, sind allen Bauern 
häusern Nordtirols gemeinsame Charaktere der äußeren Gestaltung. Die Unterinnthaler 
und Brixcnthaler Bauernhäuser haben in der Regel ein gemauertes Erdgeschoß, dessen 
sonst weiß getünchte Fanden in der erwähnten Art durch gemalte Architektnrmotive 
geziert sind. Das erste Stockwerk mit dem Giebel ist jedoch als Blockbau constrnirt und 
in der Fußbodenhöhe des Obergeschosses befindet sich an der Außenseite gewöhnlich eine 
Galleric an drei Seiten des Hauses. Diese wird von vorkragenden schön profilirten Balken 
getragen und ihre Brüstung ist durch Brettausschnitte im Geländer oder durch gedrehte 
Holzballnster geziert. An den Ecken der Gallerte verbinden geschnitzte Holzfäulen diese mit 
den vorkragenden Saumpfettcn des Dachs, und wenn im Giebelgeschoß ein Balcon 
angebracht ist, stehen die mittleren Säulchen der darunter liegenden Gallerie mit diesem 
in Verbindung. Am Dachfirst ist bei den Bauernhäusern des Unterinnthals durchwegs 
Aus Schloß Velthurns bei Brixen.