465 Tirol und Vorarlberg. 30 dem Urtheil des Heraldikers Fürsten Hohenlohe-Waldenburg durch ihre künstlerische Auffassung, durch den Reichthum und die Eleganz ihrer Formen, sowie durch die Aus führung der einzelnen Theile zu den besten mittelalterlichen Kunstwerken dieser Art. Weniger zahlreich, aber nicht weniger tüchtig als die Maler und Bildschnitzer erscheinen in der zweiten Hälfte des XV. Jahr hunderts die Steinmetzen. Die Arbeit derselben beschränkte sich nämlich nicht auf das handwerks mäßige Zuhauen von Steinwerk für Bauten und rein architektonische Tecoration; ans der Zunft der Steinmetzen gingen hervorragende Architekten („Werkmeister") und kunstgeübte Bildhauer hervor. Die neuere Zeit kennt zwischen Bild schnitzer und Bildhauer keinen Unterschied, in älterer Zeit finden wir dieselben völlig von einander getrennt. Der in Holz arbeitende Bildschnitzer gehörte zur Zunft der Maler, der zu seinen Schöpfungen den Stein als Material benützende Bildhauer, der Steinmetz, bildete eine eigene Zunft, aus welcher die eigentlichen Bildhauer hcrvor- gingen. Von diesen haben wir nun namentlich zwei zu verzeichnen, die der Bildhauerkunst alle Ehre machen. Es sind die Steinmetzen Christoph Geiger von Lienz und Lukas Maurus. Von beiden haben sich urkundlich beglaubigte Werke erhalten. Geiger verfertrgte die Grabmäler des letzten Herzogs aus dem Hause Görz (gestorben 1500) und der Gattin des Michael von Wolkenstein zu Lienz, Maurus jenes des venetianischen Feldherrn Robert von San Lukas Maurus: Grabmal des venetianischeu Feldherru Robert vou San Severino im Dom zu Trient.