527 localen Unterschlag derselben bildet wie die „Hoch- und Oberpusterthaler" im osttirolischen und die „Möllthaler" im kärntnerischen Draugebiete. Neuestens sind von Oberbaiern herüber mehrfach Miesbach-Simmenthaler Kreuzungsthiere in einige unterländische Bezirke gebracht worden, denen eine raschere Körperentwicklung nachgerühmt wird. Da dieses Mischlingsvieh aber in der Milchproduction den Pinzgauern, alten Tirolern und Zillerthal- Duxern nicht überlegen ist, so erscheint es sehr fraglich, ob die von manchen Grundbesitzern gehegte Borliebe für die „neubairische Rare" gerechtfertigt und die weitere Ausbreitung derselben wünschbar wäre. Freilich wird sich bei der noch immer im Fortschritt begriffenen Ausdehnung des Sennereiwesens im ganzen unteren Jnngebiete die Reinhaltung der ursprünglichen Typenstämme zunehmend schwieriger gestalten, indem die Erfah rung lehrt, daß überall dort, wo der Schwerpunkt der Viehwirthschaft auf die Milchproduction gelegt wird, die Einheit lichkeit und Zuchthöhe des angestammten Racestapcls allmälig zurückgeht und schließlich ganz verschwindet. Welchen Umfang die Molkerei nicht nur im Unterinnthal, sondern in Nord- und Osttirol zusammen besitzt, läßt sich aus der Höhe der jährlichen Milcherzeu gung, beziehentlich aus der Art und Menge der Molkereiproducte beurtheilen. Nach statistischen Daten beträgt die durchschnitt liche Jahresproduction an Kuh- und Ziegenmilch — Schafe werden im Gebiete nirgends gemolken — rund zwei Millionen Hektoliter. Nach Abrechnung des im frischen Zustande zum Consum verwendeten Milchquantums werden daraus gewonnen zwischen 40.000 und 50.000 Mctercentner Butter und Schmalz, sowie 100.000 bis 115.000 Meter- centncr Käse (inclusive Zieger und Topfen). Außer den Rindern kommen von den häuslichen Nutzthierarten noch die Schafe, Ziegen und Schweine in Betracht. Erstere werden in größerer Zahl vorzugsweise im Mittel gebirge der Hauptthäler und in den höher gelegenen Nebenthälern des Fleisches und der Wollnutzung wegen gezogen. Sie gewähren ihren Hauptertrag durch die Beweidung der höchsten und steilsten, zwar nur spärlich, jedoch mit den besten Gräsern und Kräutern Pinzgauer Stier (Tiroler Zucht).