560 bei Meran, der Kreuzbichler, Magdalena und Leitacher, der Terlaner Riesling, die Weine von St. Michele, die Weine von Maderno, Castel Aquila, St. Donato bei Trient, die Negraraweine von Calliano, die Weine von Jsera, Villa und Marano bei Rovereto, endlich die vorzüglichen Dessertweine des Castel Toblino im Sarcathal. In Vorarlberg gelten als beste Weinlagen jene von Ardetzenberg, Kaps, Blasen berg, Gais, Vaduz, Bock und Gntenberg. Die Seidenzucht ist namentlich für Wälschtirol einer der wichtigsten Cultnrzweige geworden und hat da auch heute noch eine große Bedeutung, während sie sich in Deutsch tirol nie allgemein einbürgerte und heute wohl nur in jenen Ortschaften noch gepflegt wird, welche einen starken Procentsatz an italienisch sprechender Bevölkerung aufweisen, wie dies zum Beispiel in Salurn, Branzoll, Leifers, Gargazon und anderen Orten der Fall ist. Diese eigenthümliche Erscheinung steht wohl in engem Zusammenhang mit der verschiedenen Lebensweise und den verschiedenen Sitten und Gebrauchen der deutschen und italienischen Bevölkerung. Im italienischsprachigen Landestheil mag auch das dort herrschende System der Ne^aäi-ia (Halbbau) wesentlich zur Erhaltung und Förderung der Seidenzucht beitragen. Über die Einführung des Seidenbaues in Südtirol sind uns nur wenige geschichtliche Thatsachen bekannt. Die ersten Maulbeerbaume sollen unter der Regierung der Republik Venedig im Jahre 1416 im Stadtbezirk von Rovereto gepflanzt worden sein. Ans einer Verordnung des Dogen Lorenzo Loredano von Venedig ist zu ersehen, daß in Ala, das damals ebenfalls zur Republik Venedig gehörte, der Seidenbau im Jahre 1505 schon ziemlich ausgedehnt war. Im Jahre 1548 entstand im jetzigen Südtirol das erste Filatorium, die erste Seidenspinnerei. In Trient hat sich die Seidenzucht etwas später eingebürgert, da die Stadt der Fürstbischöfe den Anregungen des Handels verkehrs weniger zugänglich war als Rovereto, Ala und Riva. Im Nonsthal bürgerte sie sich erst zu Anfang dieses Jahrhunderts ein und in Primiero wurde sie erst 1860 eingeführt. Im Jahre 1667 war die Seidenzucht schon so verbreitet und die Ernten an Cocons (auch Galette genannt) waren so bedeutend, daß sich die Gemeinde Rovereto veranlaßt sah, jährlich einen bestimmten Normalpreis unter dem Namen »tnssn äm bo^oIU zu bestimmen, welcher zwar nicht rechtlich bindend war, aber doch die Grundlage für den Coconshandel bildete. In den Jahren 1848 bis 1852 stand die Seidenzucht in Tirol in höchster Blüte. Sie war für den italienischsprachigen Landestheil unstreitig der wichtigste Erwerbszweig. Wer Laub hatte, war sicher, auch Cocons zu erzielen. Der Same, die Eier des Seiden spinners wurde ohne viele Umstände und Vorsichtsmaßregeln von den Bauersfrauen