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schönste Vertreter in Dornbirn und Umgebung stehen. Aber selbst die einfacheren Gebäude
bieten keinen unerfreulichen Anblick. Sie weisen Holz- und Riegelban, hohe ziegelgedeckte
Satteldächer mit Aufschieblingen, die Dreiecksverbindnngen von Schwellen und Pföstchen
beim Auflager der äußersten Giebelsparren auf den Dachfetten, zwei, drei und mehr Fenster
nahe aneinandergerückt, geschirmt von Vordächern und geschützt durch Laden, welche
meistens von unten nach oben gezogen werden. Der Schindelpanzer ist hier allweg daheim.
In den Walserthälern, ans dem Tannberg und im Montavon stehen Haus und
Stallung getrennt. Das Gebäude, welches man jetzt als das eigentliche Montavoner Haus
Ein Rheinthaler Haus.
betrachtet, ist wie das Wälderhaus aus behauenen Stämmen „gestrickt" und mit einem
weitvorragenden alpenhaften Schindeldach gedeckt. Die Hausthür befindet sich an der der
Sonne zugewandten Traufseite in einem Winkel, der durch einen Vorsprung des Hinter-
theils des Hauses gebildet wird. Von der Thür bis an die Stirnseite zieht sich ein
Vorplatz, welchen entweder ein kleiner, nur über ihn sich hinziehender Söller oder
lediglich das Dach beschattet. Die nicht großen Fenster sind mit'geschnitzten Rahmen
eingefaßt und durch seitwärts angebrachte Laden verschließbar. Über dem Erdgeschoß
und dem ersten Stock ziehen zuweilen Würfel- und Bogenfriese oder Zahnstäbe hin und
verleihen mit den Ausschnitten des Söllers, der Zeichnung der Fensterrahmen und den