seiner Werke als Träger einer classieirenden Richtung; die gemeinsamen Eigenthümlichkeiten ihrer Werke sind diejenigen der Baukunst des XVIII. Jahrhunderts überhaupt. So die Opulenz der Plananlagen, wobei es an pompösen Vestibülen und Stiegenhäusern nicht fehlen durfte; dann das Streben, die einzelnen Räume so zu ordnen, daß sie einzeln oder gruppenweise auch nach außen zum Ausdruck kommen. Unter dem Einflüsse der genannten beiden Künstler entstand in Wien jene große Zahl von Palastbauten, Landhäusern und Stockwerkhänsern, welche bis auf unsere Tage der Stadt ihr Gepräge gaben. Die Hauptwerke Johann Bernhard Fischers von Erlach, welcher bei vielen Bauten durch seinen Sohn Josef Emanuel unterstützt wurde, sind außer der Karls- und Peterskirche die Entwürfe für den Ausbau der kaiserlichen Hofburg und das Lustschloß Schönbrunn. Das Lustschloß Schönbrunn. Von dem ersten Entwürfe sind nur Theile zur Ausführung gekommen: die stattliche Reichskanzlei, welche den inneren Burghof an einer Langseite abschließt, und die Winter reitschule, welche einen Flügel der unfertigen, gegen die Stadt sich wendenden Fronte der Burg bildet. Beschränkung des Bauplatzes und die Nothwendigkeit, die Neubauten dem bestehenden unregelmäßigen Ganzen einzufügen, hinderten den Architekten, der Disposition des Innern jene Großartigkeit und Einheit zu geben, welche die Würde der kaiserlichen Residenz erheischte; er baute eben Bruchstücke, deren Hauptwerth in den Fanden liegt. Diese sind aber groß gedacht, von den schönsten Verhältnissen, und ist besonders der Pavillon der Winterreitschule ein Dekorationsstück von mächtiger Wirkung. Fischers erster Entwurf zum Schlosse Schönbrunn blieb gleichfalls unausgeführt; es war ein Plan von überschwänglicher Großartigkeit; er projectirte das Schloß auf jener Stelle, welche heute das Gloriett einnimmt, dachte sich den Abhang in mehreren Absätzen