231 blutigen Bauernunruhen in einigen Bezirken Galiziens gewaltsam zertrümmert, eine grundlegende Reform erschien unabwendbar, und die bäuerlichen Lasten wurden bereits im Jahre 1846 von Kaiser Ferdinand I. aufgehoben. Dieses Jahr erlangte in der Geschichte Galiziens auch durch die Einverleibung des Freistaates Krakau seine Bedeutung. Dem kleinen Freistaate, welcher unter den Schutz der drei Thcilungsmächte gestellt worden war, fehlten alle Lcbensbedingnngen. Nur die in Krakau bestehende polnische Universität bildete eine Stätte, an welcher die Das Laudtagsgebäude in Lemberg. polnische Wissenschaft und Literatur gepflegt werden konnten. Krakan wurde mehrmals znm Zufluchtsorte für politisch aufschänmende Elemente, der im Jahre 1846 dort ausgcbrochene Aufstand endigte aber damit, daß ein österreichisches Heer einrückte und das Gebiet des Freistaates unter dem Namen des Großherzogthums Krakau unter das österreichische Sccpter überging. Die Ereignisse des Jahres 1848 und der Regierungsantritt Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph I. bedeuteten auch für Galizien einen vollständigen Bruch mit dem bisherigen System. Die freiheitlichen Elemente, welche solange zurückgedrüngt waren, traten jetzt in den Vordergrund des politischen Lebens. Mit jugendlichem Enthusiasmus,