364 Im Innern des Ställchens entfaltet sich anfangs ein Bild inbrünstiger Andacht. Man bittet das kleine Jesnkind um seinen Segen, man beklagt es, daß der Herr der ganzen Welt so arm auf die Erde gekommen; dies alles wird in den verschiedensten Tönen und Weisen mit wahrhaft Poetischer Anmnth gesungen. Noch geht das Darbringen der Opfergaben mit großer Schüchternheit vor sich, allein nach und nach dringt Heiterkeit hervor und es wird eine Art polnischer Tausfeier daraus. Nachdem man die Spenden niedergelegt hat, beginnt man zu singen. Allein gleich die erste Probe ist durchaus nicht gelungen. Kuba namentlich hatte keine Spende, um sie dem Herrn darzubringen, „so hieß man ihn singen." Er sang denn auch! „Holt herauf die Stimme, meckert wie ein Schaf Daß den alten Josef großer Schrecken traf! Spricht zu ihm der Alte: sing nicht gar so schön, Könnt vor lauter Schrecken dem Kindchen was gefchehn; Lieber spielt zu Gottes Ehr, Das gefällt uns mehr, He, Kolenda! Kolenda!" Da beginnt nun im Ställchen das Mnsiciren, es wird getanzt und ohne Trinken geht es auch nicht ab. Es entsteht ein so lustiges, ein so durch und durch typisch polnisches Bild, daß nur die wörtliche Wiedergabe einer der Kolenden ein bestimmtes Bild davon zu geben vermag. „Heissahei, heissa hei! Kommen Leutchen, Hirtenleutchen, Mit den Flöten, Mit den Pfeifchen. Heissa hei, heissa hei! Sie verlassen ohne Weile Ihre Herden und in Eile Nach Betlehcm sie zieh'n. Heissa hei, heissa hei! In der Mitte Vor der Hütte Walek dudelt; Stach, der hudelt Aus dem Horn zu Gottes Ehr'. Heissa hei, heissa hei! Diese spielen, jene singen, Andere tanzen uni und springen In der Hütte hin und her. Heissa hei, heissa hei! Den alten Mathes Dort, den hat es! Er geigt ohne Ende, Ihm zittern die Hände. Heissa hei, heissa hei! Auf der anderen Seit' Steht der Marek breit, Greift in bester Laune, Gar zu der Posaune. Heissa hei, heissa hei! Du kleiner Bub', Geh' die Cymbcl schlagen Und Ambros, Du Sollst die Ziegen verjagen. Heissa hei, heissa hei! Jan Grybowik vor sich hin Bläst die Flöt' durch dick und dünn. Heissa hei, heissa hei! Der Tuba, der tutet Gar wohlgcmnthet,