611 entscheidende Wendepunkt: der junge Romantiker und schmachtende Liebhaber wurde zum begeisterten Dichter der Vaterlandsliebe. In Odessa — in Rußland überhaupt — wurde er gut behandelt, lebte auf freiem Fuße, erwarb sich viele Freunde als Mensch, als Dichter aber viele Bewunderer. Er selbst verschließt tief im Innern seinen Schmerz und Groll. Aber die erlebten Eindrücke I. N. Nowakowski. steigern sich zu einem vorher nicht geahnten Grad von Liebe und Haß. Er dichtet nur wenig; dies Wenige ist aber mehr als Alles, was er bis jetzt geleistet hat. Die Schwcrmuth, die Sehnsucht des Verbannten nach Allem, was sein früheres Leben gebildet, bricht sich in seinen Sonetten (1826) Bahn. Diese sind zweifach: Die erotischen, unter denen jene den Vorrang behalten, die dem Andenken seiner ersten Liebe gewidmet sind und die sogenannten Krim-Sonetten, die Errungenschaft eines kurzen Ausfluges, den er aus Odessa auf die Taurische Halbinsel unternahm. Die rasch hingeworfenen Bilder sind mit außerordentlicher SS»