657 Galizien. 42 archaographischen Commission ernannt wurde. Unter seinen zahlreichen Publikationen verdient namentlich die Ausgabe der rnthenischen Volkslieder erwähnt zu werden. Dieselben wurden zu Moskau in der gelehrten Publikation: »Otoirio, olmeosUvo. iskorii i ckrervirostej" 1863 bis 1865 und 1878 gedruckt und außerdem im Separatabdrucke (1878) in vier Bänden herausgegeben. Johann Wahylewyc (1811 bis 1868) beschäftigte sich mit der slavischen Philologie, sowie mit der Geschichtsforschung und Ethnographie. Speciell machte er Studien auf dem Gebiete der alt- ruthenischen Literatur und über setzte Nestors Chronik insPolnische, sowie das epische Gedicht vom Hceresznge Igors ins Polnische und Ruthenische und schrieb in Polnischer Sprache einen ein gehenden Commentar zu diesem Denkmale. Das Jahr 1848 ist in der Geschichte der Wiedergeburt der rnthenischen Nation haupt sächlich deshalb wichtig, weil am 19. October die sogenannte Ge- lehrtenversammlnng in Lemberg zusammentrat, um über die Art und Weise der Hebung derrutheni- schcn Sprache und Literatur zu beratschlagen. Hervorragend war das Auftreten zweier damaliger Patrioten, des Dichters Nikolaus Ustyjanowyc, eines Freundes des nicht mehr lebenden M. Saskewyc, und des Professors Jakob Holowaekij. Sie betonten mit großem Nachdruck die Bildungsfähigkeit der rnthenischen Sprache und behaupteten, daß das ruthenische Volk den Russen und Polen gegenüber seine eigene Literatur haben müsse. Namentlich verlas Holowaekij in der zweiten Sitzung seine werthvolle Abhandlung über die ruthenische Sprache. In diesem Jahre wurde der politische Verein: ,l"ouonun p^oirs (der ruthenische Hauptvercin) und die ruthenische Zeitschrift ,Ha1^oirusu 2orsu" gegründet. Als eifrige Förderer des neuen geistigen Lebens unter den galizischen Ruthenen erschienen zu dieser Zeit zwei Dichter, nämlich N. Ustyjanowyc und A. Mvhylnyckij. Wladimir Barwinskij.