815 vielen größeren Gütern, namentlich im westlichen und mittleren Theile des Landes aus dem Auslande eingeführte feinwollige Schafe gehalten. Die überseeische Concurrenz in der Wollproduetion hat indessen das allmälige Eingehen der Zucht feinwolliger Schafe nach sich gezogen, so daß nur hie und da Überreste derselben vorhanden sind. Die Schweinezucht wird im ganzen Lande mit Ausnahme des Hochgebirges betrieben, vornehmlich aber auf dem Kleingrundbesitze, wo deren Ertrag die Quelle zur Deckung von größeren Barauslagen zu bilden pflegt. Die altherkömmliche Landrace, das polnische Schwein, durch hohe Beine, Schlappohren und nicht sehr langen Rumpf kenntlich, hat sehr starke Borsten, welche für die Ausfuhr gesucht sind, und zeichnet sich durch ein weniger mit Fett durchsetztes Fleisch aus, weshalb dasselbe für einige Arten von Selch- waaren (Schinken) sich besonders eignet. Seit einigen Jahren wird, besonders im Gebiete der Landwirthschaftsgesellschaft in Lemberg, im mittleren und östlichen Galizien die Veredlung des Landschweines durch eingeführte Dorkshire-Schweine betrieben, zu welchem Zwecke mehrere Vollblutställe gegründet wurden, die Zuchtthiere an Halbblutheerdcn und für Eberstationen liefern. Die inländische Schweinezucht deckt den nicht unbedeutenden Consum des Landes und es werden außerdem noch jährlich gegen 540.000 Stück nach den westlichen Kronlündern und nach Nvrddeutschland, hauptsächlich nach Preußisch-Schlesien, Huzulenhengst aus dem ärarischeu Gestüt in Radautz (Bukowina).