16 Hochgosch nur die Seehöhen von 970 und 866 Metern erreicht, gegen die Lieser streicht, welche die Wässer des Seethales noch kurzem Laufe der Drau zuführt. Was die unmittel bare Gestaltung der Seeufer selbst betrifft, so ist das Südufer das steilere, da die Berg füße sofort in den See fallen, hingegen das Nordufer der am rechten Seeufer hinziehenden Straße noch den nöthigen Raum gewährt. Der Millstätter See, der zweitgrößte und tiefste des Landes (Flächeninhalt 13'7 Quadratkilometer, Länge 11'56 Kilometer, größte Breite 2'4 Kilometer) zerfällt in zwei Becken, in das kleinere westliche mit der Maximaltiefe von 110 Meter, das vom unteren Seeende bis zu der westlich von Millstatt gelegenen Fischerbehausnng reicht, und in das doppelt so lange östliche mit der größten Tiefe von 132 Meter (zwischen Dellach und dem Jungfernsprunge). Von den Wasseradern sind nur der Döbriacher (Rieger-) Bach und die nordseitigen von Bedeutung: die Mündungen der letzteren sind dem auf einem erhöhten Punkte der Seeränder stehenden Beschauer leicht an den Landzungen erkennbar, welche sich aus dem von den Bächen mitgeführten und auf dem Seegrunde abgelagerten Verwitternngsschutt aufgebaut haben. Der für die Zukunft des Sees folgenschwerste Zufluß ist der Döbriacher Bach, der, aus der Vereinigung des Feld- (Abfluß des Brennsee), Kleinkirchheimer- (Tiefer Bach) und Kaninger Baches entstehend, unterhalb Döbriach auf der von ihm angeschwemmten und in beständigem Wachsen begriffenen Ebene sich in mehrere Arme theilt, welche in häufig wechselndem Laufe dem Ostufer des Sees mit der Nahrung auch das Verderben zuführen. Der Abfluß, in dem sich der ganzen Breite nach ein zum Fange der laichenden Lachs- fvrellen bestimmter Absperrrechen mit den Fangkasten befindet, mündet nach kurzem Laufe nächst der Fabrik Seebach links in die Lieser. Der Sumpfwiesengürtel, welcher die übrigen Seen des Landes in wechselnder Breite umschließt, fehlt wegen des jähen Absturzes der Ufer zum Seegrunde dem Millstätter und mit ihm leider auch die Lotusblume der Kärntner Wässer, die liebliche Seerose (dl^mpliutzg.); nur schmale, häufig unterbrochene Zonen von Schilfrohr und der Seebinse umsäumen die grüne Flut, die in ihren Tiefen neben Barsch, Hecht, Wels und Barbe die edelste Fischart des Landes, die köstliche Lachsforelle (Drutlu lueuslris) birgt. Die Ortschaften des Seethales, Dellach, Millstatt und Seeboden befinden sich sämmtlich auf der Nordseite; die bedeutendste ist der als klimatischer Kur- und Badeort in weiten Kreisen bekannte Markt Millstatt. Die um das alterthümliche Stiftsgebäude gruppirten Häuser, von denen einzelne das Gepräge längst vergangener Tage tragen, stehen theils auf dem Gehänge, theils auf der vom Riegerbache angeschwemmten Landzunge. Seeboden nennt man einen Complex von fünf Dörfern, welche zu beiden Seiten des Treflinger Baches am Ausgange des Ouerthales liegen, das vom Seeufer in mehreren Terrassen gegen Norden ansteigend im lieblichsten Wechsel Wald- und Cultnrland und