34 Vellacher Thal den mächtigen Gebirgsstock des Obir von jenem des Petzen, welche aussichts reichen Alpenhöhen durch ihre Bleierze bekannt sind. Insbesondere wird aber der herrliche Hochgipfel des Großen Obir (2.141 Meter) heute vielfach genannt und bestiegen, weil sich auf ihm die zweithöchste reich ausgestattete meteorologische Station Österreichs und ein trefflich eingerichtetes Touristenhaus befinden, welche mit dem Markt Eisenkappel durch eine Telephonleitung verbunden sind. An der Nordseite des Obir befindet sich ober dem Dörfchen Galizien am Ansgang des buchenumstandenen Wildensteiner Grabens der Wildensteiner Wasserfall, in seiner Höhe und Mächtigkeit von keinem Wasserfall der kärntnischen Kalkalpen übertroffen. Dort, wo die nördlichen Gehänge der zu dem Nordarme der Sannthaler Alpen gehörigen Ovceva und die südlichen des Petzengebirges zum Ovcevasattel abfallend die Wasserscheide zwischen der Vellach und Miß bilden, senkt sich ostwärts das Mißthal gegen Schwarzenbach ab und bildet sich von dort zu jener von der Eisenbahn durchzogenen Weitung aus, in welcher schon von fern zahlreiche rauchende Schlote auf den großartigen Hüttenbetrieb von Prävali und Streiteben Hinweisen. Der ganze auffieinem Südgehänge mit Kirchen, Dörfern und Weilern malerisch überlagerte tertiäre Mittelgebirgszug, welcher den Wörther See und das Klagenfurter Feld vom Rosenthal trennt und insbesondere vom Pfarrdorfe Maria-Rain und vom Schlosse Hollenburg reizende Ausblicke über das Rosenthal und gegen die Karavanken bietet, sendet wegen seiner geringen Breitenentwicklung der Drau nur einzelne kaum nennenswerthe Bächlein zu, welche zur Sommerszeit schon während ihres Laufes versiegen. Am östlichen als eine gewaltige Thalwand (Skarbin) zur Drau abstürzenden Ende dieses Conglomerat- Mittelgebirges ergießt sich unterhalb Grafensteiu unmittelbar nächst der großartigen Eisen bahnbrücke der Gurkfluß in die Drau. Dessen Flußgebiet umfaßt den größeren Theil Unterkärntens. Selbst als ein winzig Bächlein aus dem hochgelegenen Torersee (Gurksee) etwas südlich des centralen Zuges der steierischen Alpen entspringend, nimmt derselbe in seinem 8-förmig geschlungenen Laufe alle nach Südosten abfließenden nicht unbedeutenden Gewässer der Murauergruppe auf. Am Ende des eigentlichen Gurkthales, unmittelbar bei dem reizend gelegenen fürstbischöflichen Schlosse Zwischenwässern empfängt derselbe durch den Metnitzfluß die Gewässer des Metnitzthales, bei St. Johann am Brückl die Görtschitz und kurz vor seiner Einmündung in die Drau den Glanfluß, welcher letztere uns nun in die Klagenfurter Ebene und zum herrlichen Wörther See, sowie in die Gefilde des Glanthales zur alten Hauptstadt des Landes St. Veit und in ihre burgenreiche Umgebung führt. Am westlichen Ende der größten, etwa vier Stunden langen und bis zu zwei Stunden breiten von der Glan durchflossenen Ebene des Landes liegt die Hauptstadt desselben,