74 St. Georgs-Ritterorden gestiftet und ihm das Kloster zu Millstatt sammt allen dazu gehörigen Besitzungen überlassen, dieser Orden, dessen erster Großmeister Johann Sieben- hirter wurde (1469), vermochte jedoch seine Aufgabe nicht zu lösen, denn es mangelte ihm an Geldmitteln und darum auch an der hinreichenden Anzahl von Mitgliedern. Als Kaiser Friedrich starb (1493), vereinte Maximilian I. sämmtliche Länder des Hauses Habsburg in seiner Hand. Eifrig bemühte er sich, die Wunden zu heilen, die ihnen Kriege und feindliche Einfälle geschlagen, kräftig trat er gegen das Faustrecht ans, sorgsam war er auf Abwehr der Türkengefahr bedacht. In Osterwitz legte er ein Zeughaus an. Dem Wunsche der Stände nachkommend, Verbannte Maximilian die wieder ziemlich zahlreich gewordenen Juden aus Steiermark und Kärnten (1496). Das Gleiche that ans seinem Gebiete der Erzbischof von Salzburg und etwas später auch der Bischof von Bam berg. Nach dem Tode Leonhards, des letzten Grafen von Görz, fiel dessen Grafschaft alten Erbverträgen gemäß an Maximilian, der nun das untere Pusterthal mit Lienz, obwohl es bisher einen Theil Kärntens gebildet hatte, dem Lande Tirol einverleibte. So wurde Kärnten auf seine heutigen Grenzen beschränkt (1500). Jene tiefgehende Bewegung, von der ein großer Theil der Bauernschaft Krams und Südsteiermarks im Jahre 1515 ergriffen wurde und die in der Forderung gipfelte, daß die Grundherren mit den seit alter Zeit üblichen Giebigkeiten zufrieden sein und alle darüber hinausreichenden Abgaben abstellen sollten, drang auch nach Kärnten. In Pustritz bei Griffen tagten am 1. Juni bei 3.000 Bauern und schlossen einen Bund, an dessen. Spitze Christof Groß und Georg Mur als Feldhauptleute, daun mehrere Unterhaupt leute, Viertelmeister, Redner und „Beiständer" gestellt wurden. Die Bewegung verbreitete sich auch in das Jaun- und Gailthal und nordwärts bis Straßburg und Hüttenberg. Beunruhigt durch diese Vorgänge sammelten die Stände eine größere Truppenmacht und bewältigten allmälig, von kaiserlichen Söldnern unterstützt, den Aufstand. Bei ihrem Zuge durch das Land war die ständische Macht auch vor die Thore der landesfürstlichen Stadt St. Veit gekommen, die Bürger aber, Gefahr für ihre Freiheiten befürchtend, hatten ihr den Einlaß erst nach längerem Zögern zugestanden. Darob verletzt baten Adel und Geistlichkeit den Kaiser um Überlassung der Stadt Klagenfurt, die ihnen bei künftigen Empörungen der Unterthanen als sicherer Waffenplatz dienen sollte. Maximilian willfahrte diesem Wunsche (1518) und die Stände versprachen, Klagenfurt zu einer Festung umzugestalten. Da aber die Erklärung Klagenfurts zu einer ständischen Stadt den Verlust vieler Rechte der Bürger mit sich brachte, geriethen diese in große Besorgniß, welche sich bald ans alle landesfürstlichen Städte und Märkte verpflanzte, weil jetzt alle den Verlust ihrer Freiheit befürchteten. Man schickte mehrere Bürger nach Wels, um den Kaiser um die Zurücknahme der Schenkung zu bitten, aber bevor noch das Gesuch erledigt