306 ihrer schützenden Decke ist eine aus Abfällen der Hauswirthschaft und aus sonstigen zufällig in den See gelangten Gegenständen entstandene Culturschichte erhalten geblieben, die uns deutliche Zeugnisse von auf Pfählen im Moor errichteten menschlichen Ansiedlungen aus einer Zeit bewahrt hat. in welcher man der Kenntniß der Metalle entbehrte und sich noch steinerner und knöcherner Werkzeuge bediente. Der bisher am Südrande des bestandenen Sees untersuchte Pfahlbau bei Brunndorf, beiläufig 250 Meter vom Seeufer entfernt, ist nur ein Theil der damaligen Behausung auf dieser ausgedehnten inselreichen Wasserfläche; nach vorliegenden Andeutungen ist bei fortschreitender Cultur des Torfbodens noch die Entdeckung vieler anderen Pfahlbau stationen zu erwarten, ähnlich der Fülle solcher Ansiedlungen, die sich in den großen deutschen und Schweizer Seen gefunden hat. Diese Wohnstätten, welche vereinzelte kleine Gruppen bildeten, waren nicht blos über Sommer, sondern auch im Winter bewohnt, was aus den in der Culturschichte häufigen Knochen des Singschwans zu ersehen ist, welcher nordische Wintergast sich noch jetzt auf den Moorgewässern um Laibach einzustellen pflegt. Die nicht minder häufigen Knochen reste von Pelikan. Kormoran. Kranich. Storch. Reiher, von Wildenten und anderen mehr dürften von den Brntcolonien der Wasfervögel an geschützten Einbuchtungen des Sees herrühren. Fischerei. Jagd und Viehzucht bildeten die Hauptbeschäftigung der Bewohner; die erstere betrieb man theils mit Netzen, angefertigt mit starken Nadeln aus Hirschhorn zinken. man versenkte dieselben in den See mittelst der in großer Menge vorgekommenen thönernen spinnwirtelähnlichen Beschwerer; theils gebrauchte man für den Fang großer Raubfische, wie Huchen und Hecht, eigenthümliche aus Hirschhornenden angefertigte Angeln in der Form kleiner Fischchen. mit einem Loch versehen zum Durchziehen der Leine. Zu den aus der Fauna Krams verschwundenen Jagdthieren jener Urzeit gehören ferner Urochs. Elch. Steinbock; diese drei sind nur in wenigen Knochenresten vertreten, dagegen Biber und Wisente sehr häufig. Letztere dürften meist in Fallgruben gefangen worden sein, die Mehrzahl derselben waren junge Thiere, es kamen aber auch Hörner. Schädelstücke. Wirbel- und Fnßknochen von Riesenthieren vor. die in ihrer Größe den Vorkommnissen dieses Wildes im VI. Jahrhundert n. Ehr. gleichen mochten, von denen uns der langobardische Geschichtschreiber Paulus Diaconus berichtet, es sei ihm von einem am Königsberg, einer Kuppe des jetzigen Birnbaumerwaldes. erlegten Wisent von solcher Größe erzählt worden, daß auf dessen Haut fünfzehn Menschen neben einander hätten liegen können. Bibercolonien waren in den Zuflüssen des Sees häufig, Schädelreste von mehr als 150 Stücken dieses Nagers wurden gesammelt; zwei nachenförmige Fangwerkzenge aus Eichenholz mit Fallthüren, in Einrichtung und Größe zwei solchen ans Pommern bekannt gewordenen vollkommen gleichend, haben offenbar zum Biberfang gedient. Das Haupt-