343 gab, daß die Adeligen für sich und ihre Angehörigen Religionsfreiheit genießen nnd auch die Städte und Märkte in ihrem Gewissen nicht beschwert werden sollen, nur dürften sie ckeine Prädikanten bei sich aufnehmen und die Protestanten müßten sich gegen die Katholiken ruhig verhalten und jede Aufhetzung gegen dieselben unterlassen. Wenn jedoch auch die Brücker Pacification, die übrigens von kirchlicher Seite für ungiltig erklärt wurde, den Protestanten einen größeren Spielraum gewährte, so brachte sie dem Lande doch nicht den religiösen Frieden. Man begann mit der Abschaffung der Prädikanten aus den Städten und Märkten, mit der Bestrafung der Bürger, die an der evangelischen Predigt in benachbarten Schlössern des Adels theilnahmen, mit der Entsetzung evangelischer Stadtrichter und mit der Entfernung der Evangelischen von den einfluß reichen Hofämtern. Doch muß man sagen, daß Erzherzog Karl dabei noch mit Schonung vorging, während der Bischof von Brixen in Veldes und jener von Freising in Lack gegen die Evangelischen mit Gewalt einschritten und ihre Unterthanen zwangen, entweder katholisch zu werden oder Habe und Gut zu verkaufen nnd auszuwandcrn. Auch in den übrigen Orten Krains waren seit der Übernahme der Regierung durch Erzherzog Ferdinand, seit der Ernennung des Thomas Chrvn znm Bischof von Laibach (1597 bis 1630) und seit der Berufung der Jesuiten nach der Landeshauptstadt die Stunden des Protestantismus gezählt. Denn ein Mandat des Erzherzogs vom 22. Oetober 1598 befahl sämmtlichen in Laibach sich aufhaltenden Predigern nnd Schulmeistern Augsburger Confession am Tage der Kundmachung vor Sonnenuntergang Laibach und binnen drei Tagen die Erblande zu verlassen. Der Bischof Chrvn nahm am 1. November 1598 von der Spitalskirche, in welcher die Evangelischen ihren Gottesdienst zu halten pflegten, feierlich Besitz. Im Jahre 1600 wurde die katholische Reformationscommissivn eingesetzt, zu ihrem Vorsitzenden der Bischof bestellt und der Landeshauptmann und der Vieedom angewiesen, die von derselben verhängten Strafen zu vollziehen, lind nun wurde die Gegenreformation von Chrön sowohl in Laibach, wie ans dem Lande mit aller Strenge und nicht selten unter Anwendung drakonischer Mittel dnrchgeführt. Die evangelischen Stünde verhielten sich in dieser sie so nahe angehenden Angelegenheit durchaus nicht passiv. Allein alle ihre Vorstellungen beim Erzherzog Ferdinand, bei den Kaisern Rudolf ll. und Matthias blieben ohne Erfolg, da sich Ferdinand an die Brücker Paeification nicht gebunden erachtete. Und als auch ihre letzte Hoffnung, die sie ans den böhmischen Aufstand setzten, durch die Schlacht aus dem Weißen Berge zunichte wurde, that Kaiser Ferdinand U. den letzten entscheidenden Schritt, indem er im August 1628 allen evangelischen Adeligere befahl, binnen Jahr nnd Tag Krain zu verlassen. Die einen wurden katholisch, die andern verließen das Land ihrer Väter und wunderten nach Deutschland ans. Krain wurde nun ein ausschließlich katholisches Land.