431 die slovenische Sprache noch die allgemein übliche war, wie denn auch der deutsche Minnesänger Ulrich von Lichtenstein in seinem 1255 verfaßten Gedicht „Frauendienst" ausdrücklich hervorhebt, er sei auf seinem romantischen von Venedig aus um semer Herrin willen unternommenen Zuge als Venus verkleidet an der Grenze Kärntens von dem Landesfürsten und den Rittern in slovenischer Sprache mit den Worten „bnAo vE pmuri sl-nivn Voinm!« (Gott empfange euch, königliche Venus!) bewillkommt worden, und wie Ins den fast gleichzeitigen Berichten der Reimchronik Otakars von Steiermark und des Chronisten Johannes von Viktring deutlich hervorgeht, welch ein Vorrecht der slovenischen lsl-vosUrk ^kv kx 4lo.,u k»».- bofiie'rn. I Huemvnrk pe TM. lu Viem k-oäe»sr.- rs^em-H>ue^rircan^ k^oiren^- ank!,. IN> .,Luero ' i-rntes-n^on . 'iiner .^4ke rrl^vri - n-v^oci - ! ni'ttn >n, reck' vu^r- . I me rrmi l^o^-pt.^-r-'c mo.l. — — Sprache selbst in der Eidleistungs- und Huldigungsceremonie bei der Feierlichkeit der Jnthronisation der Kärntner Herzoge eingeränmt war. Nach dem allgemeinen Stande der Dinge nun konnten Jahrhunderte hindurch nur Geistliche Vertreter der literarischen Bildung sein und nur innerhalb dieses Kreises war eine literarische Production, zunächst natürlich im Sinne der christlich-abendländischen Cultur zu erwarten. In der That ist eine solche schon frühzeitig in Karantanien anzutreffen, aber diese in Erzeugnissen der geistlichen Dichtung sich manifestirende und durchwegs von Geistlichen herrührende literarische Thatig- keit hat die deutsche Sprache zum Organ und nirgends findet sich auch nur die lesteste Andeutung darüber, daß derartige biblische und homiletische oder andere solche Stoffe auch in slovenischer Sprache wären behandelt worden. Bringt man das eingangs Geprgte m Anschlag und hält sich überdies gegenwärtig, wie frühzeitig die karantanischen Slovenen