93 weigerte sich, die Ehe mit Bogdan einzugehen. Noch im Jahre 1506 fiel daher Bogdan in Pokntien ein und besetzte wieder das ein Jahr zuvor abgetretene Gebiet. Wieder suchte Polen die Friedensvermittlung des Königs von Ungarn an. Dieser übernahm die Vermittlung erst nach einem am 28. Mai 1507 zu Ofen mit den Abgeordneten Sigismunds abgeschlossenen Friedens- und Allianzvertrage, worin Ungarns Oberhoheit über die Moldau seitens Polens formell anerkannt wurde. Wtadyslaws erster Vermittlungsversuch hatte nicht den gewünschten Erfolg. Bogdan brach im Sommer 1509 in Polen ein, verheerte das Gebiet von Kamienietz bis über Lemberg hinaus und kehrte, nachdem er Lemberg ver geblich belagert, Halicz und Rohatyn in Brand gesteckt hatte, mit reicher Beute und einer großen Anzahl von Gefangenen (meist Ruthenen), die im Lande angesiedelt wurden, nach Suczawa zurück. Sigismund schickte hierauf seine Truppen unter Führung des Palatins von Krakau, Nikolaus Kamienecki, in die Moldau,um anBogdanRache zu nehmen. Die Polen plün derten und verwüsteten das angrenzende Gebiet zwischen Dniestr und Sereth bis Botosani, steckten Czernowitz Siegel des moldauischen Fürsten Stefan IV. und mehrere Dörfer in Brand und schlugen, auf dem Rückzüge über den Dniestr von Bogdans Truppen bei Chotin angegriffen, diese zurück. Im December traten dann Wladystaws, Sigismunds und Bogdans Bevollmächtigte in Kamienietz zusammen, um über den Frieden zu verhandeln; dieser wurde am 17. Januar 1510 geschlossen, worauf am 20. März Sigismund den Friedens- und Allianzvertrag mit Bogdan ratificirte. Die Moldau erscheint darin in gleichem Verhältnisse zu Polen wie im letzten Vertrage Stefans und in keiner Weise als von der ehemaligen Schutzmacht abhängig. Die Frage, betreffend Pokntien, sollte durch eine von Wladyslaw einzuberufende gemischte Commission entschieden werden. Vorderhand blieb der besetzte Theil von Pokntien unter moldauischer