Slovaken aus Pojana Mikuli. währt. Trotzdem erscheinen schon in aller Frühe die weiblichen Gäste wiederum der jungen Frau die Alltagskleider anzulcgen und das Kopftuch umzubinden, ohne welches sie sich von nun an nicht mehr öffentlich zeigen darf. Darauf stattet das junge Paar den Eltern einen Besuch ab, der noch am Abend desselben Tages erwidert wird. Hier und dort erwartet die Besucher ein reich besetzter Tisch. Bei dem jungen Paare trinkt man zum Schlüsse den xokmr äules, das ist mit Honig versüßten Schnaps. Die Slovaken sind sehr religiös, doch ist ihre Religiosität mit Aberglauben und Vorurtheil gepaart. Das tritt ganz besonders in der Weihnachtszeit zu Tage. Am heiligen Abend müssen zwölf Speisen auf dem Tisch erscheinen. Die Ärmeren suchen dieseZahl dadurch zu erreichen, daß sie eine und dieselbe Speise zugleich süß und sauer zubcreiten. In keinem Falle darf die sogenannte kutju (ein Brei aus Weizen, Mohn und Honig) fehlen. Den Schluß des Mahles bilden Nüsse und Äpfel. Beim Zerschneiden der letzteren achtet man auf die Beschaffenheit des Innern, denn ein faules Kerngehäuse kündet schwere Krankheit an. Den Apfel pflegt man überdies stets mit einem der Anwesenden zu theilen. Dies geschieht im Glauben, daß man, wenn man sich verirrt, auf den richtigen Weg gelange, sobald man sich desjenigen erinnert, mit dem man am heiligen Abend den Apfel aß. Bursche und Mädchen bewahren von jeder Speise ein wenig in einem Handschuh auf, den sie beim Schlafengehen unter den Kopfpolster legen, um im ^raum die künftige Braut, beziehungs weise den künftigen Bräutigam zu sehen. Der Hausvater dagegen glaubt in einer mit Honig gefüllten und in einem Stückchen Brod geborgenen tDblate vom Weihnachtstische ein Schutzmittel gegen Hagelschaden zu besitzen.