Trotz des bunten Durcheinanders ver schiedenster Volksstämme verleiht doch gerade dieser im Vorstehenden geschilderte Zweig der häuslichen Beschäftigung, der Anbau und die Verarbeitung von Flachs und Hanf, der Bukowina ein derart einheit liches Gepräge, wie es wohl selten anders wo zu finden ist. Aus jedem Hofraume tönt uns der Schlag der Breche entgegen, da wird gehechelt und gesponnen, in der Hiitte surrt das Schifflein am Webstuhl emsig hin und her; auf Hutweide und Bachesrain tummeln sich geschäftig hochgeschürzte Weiber und Mädchen, ihrer Hände Fleiß, das gefertigte Linnen zu begießen und den bleichenden Strahlen der Sonne auszusetzen. Vielfach verbreitet ist bei dem weiblichen Theile der bäuerlichen Bevölkerung die Kunst des Stickens, vornehmlich wird sie aber bei den beiden Hauptstämmen des Landes, den Rumänen und Ruthenen, gepflegt, deren Tracht hiesiir eine reichlicheBethütigung bietet. An und für sich ist diese Tracht die denkbar einfachste: ein langes, bis über die Kniec reichendes Hemd und darüber ein um die Hüften geschlagenes, viereckiges Tuch, die bereits erwähnte cmtrnitn oder liorbotün, welche mit zwei mehrfach umschlungenen Gür teln aus Wolle festgehalten Erzeugnisse der häuslichen Textil-Jndustrie.