393 der rumänischen Städter und bei den Handwerkern und Gewerbetreibenden, die zur Bezeichnung ihrer Werkzeuge und mancher Handlungen oft fremde Wörter gebrauchen. Im Allgemeinen sprechen die Gebirgsbewohner viel reiner rumänisch als die Bewohner des flachen Landes, und von diesen wieder jene, welche von den Städten und Märkten weiter entfernt sind oder kein bei Fremden erlerntes Handwerk betreiben. Ruthenische Sprache und Literatur. In der Sprache der Bukowiner Ruthenen lassen sich deutlich zwei Dialeete unterscheiden: ein nördlicher und ein südlicher. Als die Grenzscheide zwischen den beiden Dialecten ist speciell die Linie anzusehen, die man sich von Nepokokoutz aus über Czartoria, Woloka am Czeremosz, Ober- und Unter-Stanestie bis Sadowa und von da ostwärts über Korrzestie, Milleszoutz und St. Jlie bis Jpotestie gezogen denkt. Nordöstlich von dieser Linie ist das Gebiet des nördlichen, südwestlich das Gebiet des südlichen Dialeetes, und gehören die soeben erwähnten Ortschaften selbst noch zum Gebiete des nördlichen Dialeetes. Sowie aber die Bukowiner Ruthenen, strenge genommen, nur eine östliche Abzweigung der angrenzenden galizischen, präciser pokutischen Ruthenen sind, so ist es auch mit ihren Dialecten der Fall. Der nördliche Dialect ist thatsächlich die bloße Fortsetzung der Mundart, die in der nördlichen Hälfte des benachbarten pokutischen Gebietes, der südliche Dialect hingegen die bloße Fortsetzung der Mundart, die in der südlichen Hälfte desselben Gebietes gesprochen wird. Von diesem Gesichtspunkte aus könnte man daher den im Nordosten der Bukowina gesprochenen Dialect mit gutem Rechte auch als den nordpokutischen, den im Südwesten der Bukowina gesprochenen Dialect als den südpokutischen oder mit Rücksicht darauf, daß die Bewohner des südlichen Pokutiens ebenso, wie jene des correspondirenden Theiles der Bukowina ihrer überwiegenden Mehrzahl nach Huzulen sind, schlechtweg als den huzulischen bezeichnen. Mit der Feststellung dieser Thatsachen ist aber die in Rede stehende Angelegenheit keineswegs als erledigt zu betrachten. Es frägt sich jetzt, ob die bukowinischen Fortsetzungen des pokutischen Dialeetes mit ihren galizischen Typen identisch sind, oder ob sie vielleicht auch Eigeuthümlichkeiten enthalten, worin sie mit ihren galizischen Typen nicht ganz übereinstimmen. In Beantwortung dieser Frage muß nun zunächst berichtet werden, daß mindestens zwischen der bukowinischen Fortsetzung des südpokutischen Dialeetes und ihrem galizischen Typus ein Unterschied nicht besteht. Genau, wie die Ruthenen Südpokutiens, sprechen auch die Ruthenen des in Betracht kommenden Theiles der Bukowina, und erstreckt sich diese Übereinstimmung nicht blos auf die lexicalischen, sondern in vollem Maße auch auf die grammatischen Eigenthümlichkeiten. Etwas anders stellt sich dagegen