416 figürlichen Bemalung an derselben. Ein breiter Zugang zu dem Schlosse war auch hinter der Kapelle angeordnet; ein Nebenausgang führte an der Westseite in die Bachschlucht herab. Im Jahre 1895 wurde die wissenschaftliche Durchforschung des Schlosses eingeleitet, die bereits sehr interessante Ergebnisse lieferte. Sowohl über die Begründung des nun ruinenhaften Fürstenschlosses, als auch über dessen Untergang fehlen vorderhand sichere Nachrichten. Vielleicht bestand hier schon früher eine vom Deutschen Ritterorden, möglicherweise von den Johannitern errichtete Befestigung, oder doch wohl eine Wallburg. Der Wojwode Peter Muszat, der die Residenz von Sereth nach Suczawa verlegte, ließ gewiß bedeutende Veränderungen und Erweiterungen an dem etwa vorhandenen Bau vornehmen. Unter Alexander dem Guten, der dem Fürstenthume Moldau die erste staatliche Form gab, wird das Schloß der Hauptsache nach vollendet gewesen sein. Die Sage erzählt nämlich von ungeheueren Schätzen, welche der Fürst in den unterirdischen, weitverzweigten Gewölben des Schlosses verbarg. Zu seiner Zeit, das ist am Beginne des XV. Jahrhunderts, stand Snczawa bereits in hoher Blüte und die Stadt erweiterte sich fortwährend infolge neuer An siedelungen. Fürst Alexander brachte auch die Gebeine des heiligen Johannes Novi in die alte Metropolitankirche und machte hiedurch Suczawa zu einem noch heute berühmten Wallfahrtsorte. Auch in späterer Zeit wurden noch Bauveränderungen am Fürstenschlosse vor genommen, so namentlich durch Stephan den Großen, der unter anderen auch gefangene Tataren für die Arbeiten verwendete, während er in der Urkunde vom 31. August 1458, mittelst welcher er dem Dorfe Burginestie gewisse Freiheiten ertheilte, die Einwohner gleichzeitig von der „Frohnde bei der Burg Suczawa" loszählte. Auch Peter Raresz ließ im zweiten Viertel des XVI. Jahrhunderts das Schloß verstärken, der Wojwode Johann oder Heraklides aber dasselbe einige Decennien später „nach Art der deutschen Ritterburgen" umbauen und einen Thurm errichten, der auf einer Steintafel seinen Namen trug. Weitere Anhaltspunkte zur Bestimmung der Bauphasen am Fürstenschlosse lassen sich durch den Vergleich der Constructionen und des Baumaterials mit der Ausführungsart der Mirautzerkirche gewinnen, der es wahrscheinlich macht, daß der Baubeginn für beiln Denkmale zusammenfällt. Die genannte Kirche soll aber von Dragosz selbst, oder bald nach ihm von Inga, dem Vorgänger Alexanders, im letzten Decennium des XIV. Jahr hunderts errichtet worden sein. Durch seine Stärke hielt man das Schloß für uneinnehmbar und es wurde deshalb fort und fort von den Wojwoden als sichere, namentlich unter Peter Raresz und Basil Lupul bestgefüllte Schatzkammer benützt. Es verlor seine Bedeutung auch dann nicht, als nach der Mitte des XVI. Jahrhunderts der Wojwode Alexander Lapusznean