467 80* ausgedehnter als im Flach- und Hügellande, da sie 11 Procent der Gesammtfläche aus machen, und der Wald, der im oberen Solonetzthale bereits 66 Procent des Gesammt- areales erreicht, beginnt in diesem Landestheile zu dominiren. Der Getreidebau spielt hier eine untergeordnete Rolle. Das Gebirgsland hat ein Areale von 338.000 Hektar gleich 32 31 Procent der Gesammtfläche des Landes und gliedert sich in das im Nordwesten gelegene Ober-Czeremoszthal, das im Südwesten gelegene Moldawa- und Suchathal und das südliche Gebirgsland. Das Ackerland nimmt 7.978 Hektar oder 2'36 Procent der Gesammtbodenfläche des Gebirgslandes ein, während die Waldungen sich aus einer Fläche von rund 200.000 Hektar oder 60 Procent derselben ausdehnen. Der Feldbau ist auf die schmalen Thäler beschränkt, von den Berglehnen sind nur wenige bei nördlicher und westlicher Exposition culturfähig. Aus den Wiesen und Weiden ziehen die Bewohner dieses Landestheiles ihren Hauptnutzen, indem sie dieselben an Vieheigenthümer aus dem Flachlande für die Sommerweide verpachten; vielfach nehmen die Bewohner des südwestlichen und südlichen Gebirges Ackergründe in der Ebene, besonders im Suczawathale, in Pacht, um daselbst die für sie nothwcndigen Brodfrüchte, namentlich Mais, zu gewinnen. Die Benützung des Bodens. — Die im Lande hauptsächlich gebaute Frucht ist der Mais, hier Kukuruz genannt, dem nahezu ein Vierttheil (24'5 Procent) der Gesammt- ackerfläche gewidmet ist. Das Anbauverhältniß des Maises steigt in manchen Gegenden, wie am unteren Laufe des Suczawaflusses und iin unteren Czeremoszthale, bis zu 33 Procent der Gesammtackerfläche. Obwohl der Mais in der Bukowina, wo er nahezu seine nördlichste Vegetationsgrenze erreicht, durchaus nicht so ertragreich ist, um bei den bedeutenden Culturkosten gut zu rentiren, wird er doch in so bedeutender Ausdehnung gebaut, weil er das allgemeinste, beliebteste, oft ausschließliche Nahrungsmittel der rumänischen und der ruthenischen Landbevölkerung bildet und weil dessen Einheimsung beliebig vier bis sechs Wochen verschoben werden kann, ohne daß der Quantität und Qualität der Ernte Abbruch geschähe. Die Maisfelder, auf denen die schlanken Stauden mit ihren saftiggrünen langen und schmalen Blättern, mit den Blütenrispen und spinnenden Maiskolben in Reihen stehen, dazwischen dunkle Hanfstauden und weißblühende Bohnen, am Boden rankend die breitblättrigen Kürbisse mit den orangegelben Blütenkelchen im Sommer und den großen gelben und grünen Kürbisköpfen im Herbste, an den Feldrainen und an den Grenzen der einzelnen Parcellen die Helianthusstauden mit ihren großen goldigen Blumen, verleihen dem Flach- undHügellande der Bukowina einen ganz eigenartigen landschaftlichen Charakter. Solch ein Maisfeld liefert dem Bukowiner Bauer nahezu Alles, dessen er zu seinem Haus- und Lebensunterhalt benöthigt, das Maismehl zu seiner vornehmsten Nahrung,