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die Gewohnheiten und die Sprache dieses Volkes und wußte die gewonnenen Erfahrungen
bestens zu verwerthen. Darum hat er auch auf seinem neuen Verwaltungsposten mit
erstaunlicher Raschheit die Kenntniß der Landeszustände, der Sitten und Bedürfnisse, der
Tugenden und Fehler der einzelnen Gesellschaftsclassen des ihm zur Verwaltung
General Karl Freiherr von Enzenherg.
anvertrauten Landes erworben. Er erscheint eben als einer jener Generale des öster
reichischen Heeres, die mit allen militärischen Tugenden ein hohes organisatorisches
Talent verbanden. Alle Zweige des öffentlichen Lebens faßt er ins Auge; bestrebt, das
Leben des Volkes aus eigener Anschauung kennen zu lernen, reitet er durch alle Thäler
des Landes und sucht er selbst die einsamen Gehöfte auf, um die Lage und die Bedürfnisse
des Volkes zu erkunden. So war es möglich, daß er bereits anderthalb Jahre nach dem
Bukowina.