63 Serbien vielbegehrt, aber der Feuerstein- und sonstigen Schießwassen bedarf man jetzt nicht mehr. Foca hat auch aufgehört, der große Wollmarkt und Handelsplatz für Vieh zu sein, denn der alte Handelsweg zwischen Ragusa und „Altserbien" wie man den Sandzak Novibazar hier nennt — ist durch die geänderten Verhältnisse unterbrochen worden. Und so liegt Foca, der „zweitgrößte Ort der Hercegovina", still in sich versunken zwischen den großen, schollig aussehenden Bergen da, durch Drina und Cehvtina weit auseinandergerissen. Die Entfernungen im Weichbilde der Stadt rechnet man nach Bad Jlidze. Kilometern. Zwischen den häufig von Reben und Schlingbohnen umrankten weißgetünchten Häusern mit den hohen schwarzen Schindeldächern finden sich Pflaumengärten und Tabak selber. Hier endet das Bereich des edlen Hercegoviner Krautes, und die Herrschaft der bosnischen Pflaume an der unteren Drina wird schon hier angedeutet, inmitten solcher Felder erhebt sich einsam eines der edelsten Bauwerke Bosniens, die „Aladza-Moschee", die „Bunte", so genannt nach den Resten der meisterhaften Malereien, die ihr Inneres schmücken. Vor dreihundert und mehr Jahren ging der arme Hassan aus Foca den vielbegan genen Weg über „Altserbien" nach Constantinopel, um dort sein Glück auf echt orienta lische Weise zu finden. Und als er „Nazir" (die erste Vertrauensperson des Sultans),