Diese metallurgische Thätigkeit geht aus die Keltenzeit zurück; denn in der nahe dem Gräber feld gelegenen Ansiedlungsschichte fanden sich zahlreiche Spuren vorrömischer Eisen gewinnung und Schmiedekunst in Gestalt von Schmelzöfen. Rohmaterial. Werkzeugen u. s.w. Die Nekropole von Jezerine war bedeutend umfangreicher, als die von Sanskimost — sie enthielt nahe an 600 Gräber und stand durch längere Zeit in Gebrauch; denn die Funde reichen aus dem Ende der ersten Eisenzeit (etwa um 400 v. Ehr.) bis in das erste Jahrhundert nach Christi Geburt hinein. Sie bestehen in Massen von Thongefäßen und Bronzen, in Eisenwaffen. Bernstein- und Schmelzperlen, sowie Silbersachen. Das Aller meiste ist von ganz anderem Charakter als die Alterthümer vom Glasinac. Sehr merkwürdig ist eine hier gefundene Steinplatte mit der Zeichnung eines gerüsteten Kriegers, ganz in dem alterthümlichen Stil gewisser venetischer Bronzerelief-Arbeiten. Das Bruchstuck einer zweiten solchen Platte wurde in der Nähe des Gräberfeldes gefunden. Solche Stein- seulpturen sind im Kreise der vorgeschichtlichen Denkmäler von der allergrößten Seltenheit. Sanskimost und Jezerine, sowie das dem letzteren nahe verwandte Gräberfeld von Prozor bei Otocac in Kroatien vertreten eine merkwürdige locale Culturstufe. welche sich ans das nordwestliche Jllyrien beschränkt zu haben scheint. Sie wurzelt in der Hallstatt- cultur und ist stark beeinflußt von der Dono-Cultur. aber weder mit der einen noch mit der anderen identisch. Sie ist eine eigenthümliche Fortbildung der elfteren und eben dadurch verschieden von der typischen I-a Nane-Cnlt'ur. welche die hallstättischen Formen in Mittel- Europa sprunghaft ablöst. Hier hat das specifisch keltische Wesen jene Wirkung nicht aus geübt. Diese nordillyrische Gruppe, von welcher sowohl der Osten Bosniens, als auch die Länder nördlich der Save durch ganz abweichende Merkmale geschieden sind. fft eme be lehrende Erscheinung. Sie zeigt uns. wie dem gemeineuropäischen Culturfortschritt jener Zeit an den Grenzen unseres Gebietes theilweise Einhalt geboten ward. Hier rang keltische Cultur mit illyrischer, und das Ergebniß war ein Mischproduct in ethischer, wie in cultureller Beziehung, in welcher jedoch die illyrische Eigenart die Oberhand behielt. Dis Zeit der Griechen und Römer. In den classischen Culturkreis sind die illyrischen und illyrisch-keltischen Stamme Bosniens und der Hercegovina spät und nur schrittweise eingetreten. Schuld daran sind die geographischen Verhältnisse der von ihnen besiedelten Gebiete und die Schwierigkeiten, die sich dem Verkehr der Nordwestecke der Balkanhalbinsel mit den Centren der antiken Civilisation entgegenstellten. Im Osten und Süden wird die an sich schon genug große Entfernung von Hellas durch den Gebirgscharakter der dazwischen liegenden Länder noch vergrößert und im Westen schreckte die Adrm. die diesen Übelstand wettmachen konnte, die fremden Ansiedler durch ihre Fährlichkeiten lange Zeit ab. so lange nämlich, als ihnen