430 Jahre 1878 ihren Einzug hielt, durchdrang trotz aller Hindernisse nach und nach alle Zweige des geistigen Lebens und zeitigte schon nach dem Ablauf von zwei Decennien Früchte, welchen seitens maßgebender westländischer Beurtheiler aller Nationen hohe Aner kennung gezollt wird. Wohl mußte vorerst manches morsch gewordene Object entfernt werden, um den dringend nothwendigen Neuschaffungen Platz zu machen. Dadurch wurde naturgemäß das bis dahin einheitlich orientalische Bild empfindlich gestört. Das kolossale Bednrfuiß an Amtsgebüuden aller Art für die sich stetig entwickelnde Verwaltung, an Das Vereinshaus in Sarajevo. Schulgebäuden für die Jugend aller Religionsbekenntnisse, an Gotteshäusern für die christliche Bevölkerung, an Wohngebäuden und Humanitätsanstalten für die eingewanderte Bevölkerung, konnte vielfach nur durch Aufführung reiner Nutzbauten, welche mit der Kunst nichts gemein haben, befriedigt werden. So trat an Stelle jener schönen orienta lischen Städtebilder, die den Landschaftsmaler entzückten, ein Gemisch von Neuem und Altem. Dieses äußerte sich in angefangenen Regülirungen, im Contraste von hohen Mieth- kasernen mit baufälligen niedrigen Wohnhäusern, in die Aussicht beengenden Feuergiebeln, neuen Dachungen rc. und wird sich störend fühlbar machen, so lange nicht an Stelle dieser Bewegung eine Art Gleichgewichtszustand getreten ist und das Neue vom Alten sich gesondert oder mit letzterem organisch verbunden haben wird. Schon die letzten zehn Jahre