477 Seit dem Jahre 1894 wurde ungefähr eine Million Fische ausgesetzt. In letzterer Zeit wurde die Anstalt wesentlich vergrößert, so daß das gegenwärtige Brnthaus zur Aufnahme von zwei Millionen Fischeiern ausreicht. Das zur Speisung desselben erforder liche Wasser liefern die Quellen der Bosna unmittelbar nach ihrem Zntagetreten. Die Äsche befindet sich nicht in Zucht und wird nur für den Verkauf gehalten. Von neu ein geführten Edelfischen wird der See-Saibling in größerem Style vermehrt, während die amerikanische Regenbogen-Forelle, die überhaupt nur zur Vermehrung für Gewässer mit höherer Temperatur bestimmt ist, in beschränkterem Maßstabe und hauptsächlich wegen ihrer Beliebtheit als Sportfisch gezogen wird. Versuchsweise werden alljährlich einige Tausend Rheinlachse in der Anstalt ausgebrütet und in die Narenta eingesetzt. Zur Unterbringung des gesammten Fischmateriales wurden bisher ein Mutterfischteich, ein Speisefischteich, ein großer und ein kleiner Streckfischteich angelegt, und außerdem verfügt die Anstalt über die erforderliche Anzahl von Aufzuchtsbehältern. Bergbau und Hüttenwesen. Mit der Invasion der Türken erlitt die Montan-Jndustrie in Bosnien und der Hercegovina einen schweren Schlag. Der Edelmetall-Bergbau scheint in dieser Epoche gänzlich zum Erliegen gekommen zu sein, während die Gewinnung des Salzes und des Eisens eine gänzliche Unterbrechung nicht erfahren haben dürfte. In Dolnja Tuzla wurden zur Zeit der Besetzung des Landes durch die österreichisch-ungarischen Truppen stäche Pfannen von etwa 2 Meter Durchmesser mit der aus dem Salzbrunnen gewonnenen Salzsoole unter Beigabe von etwas Eiweiß behufs deren Klärung gefüllt und durch ein unter der Pfanne angebrachtes Holzseuer versotten. Das gewonnene Kochsalz war ziemlich unrein, bildete aber doch einen wichtigen Handelsartikel. Die Stücköfen für die bei Bares, Fojnica und Start Majdan üblich gewesene Erzeugung des Eisens bestanden aus einem Gerippe von Flechtwerk mit einer Ausfütterung von Lehm. Die Windzufuhr erfolgte an der unteren Seite vermittelst eines aus zwei einfach wirkenden Blasbälgen bestehenden Gebläses, dessen Betrieb ein Wasserrad besorgte. Der Betrieb des Ofens war kein continuirlicher, wie dies in den modernen Hochöfen der Fall ist, sondern es wurde aus die Gewinnung eines Klumpens stark verunreinigten Eisens hingearbeitet, welcher nach Beendigung des wenige Tage in Anspruch nehmenden Verfahrens aus dem Ofen herausgebrochen und in kleinere Stücke zerlegt wurde. Diese wurden sodann in einem Frischfeuer unter einem rasch arbeitenden Hammer zu langgestreckten gekerbten Stangen ausgeschmiedet, welche noch in der Mitte dieses Jahrhunderts einen gesuchten Handelsartikel in den Balkan- lündern bildeten.