die Mitte der Lenden reichenden Joppe. Einen bis zu den Knien reichenden mit gelben Schnüren verschnürten Rock nannten sie »ckoeembsr"; die Männer steckten die Leinenhose in die Stiefelröhren. So lange die Regenschirme nicht in Gebrauch gekommen waren, bildete ein breit- krämpiger Hut bei Männern, ein Leintuch bei Frauen den einzigen Schutz gegen den Regen, während sich Hirten Regenmäntel aus Binsen oder Lindenbast herstellten (Zexrrm), indem sie an einen Strick von der Länge der Halsweite den Bast festbanden und über die Arme und den Oberkörper hängen ließen, wie man etwa Heu- und Strohschober dadurch gegen die Nässe zu schützen sucht, daß man die oben herausragende Stange mit einem Strohbüschel umbindet, den man an den Seiten hinunterhängen läßt. In der Rohitscher Gegend waren schon früher bei den Weibern großbeblünite Nocke bevorzugt und trugen die Hausfrauen am Gürtel an einer Kette ein Messerchen. Der Grundtypus des Hauses besteht aus einem Vorraume, der zugleich als Küche dient, von welchem aus man nach der einen Seite in das Wohnzimmer, nach der anderen in die Borrathskammer gelangt. Eigene Küchen finden sich in den wenigsten Bauern häusern, da der vom Vorraum aus heizbare große Ofen zugleich als Kochplatz dient, nur auf dem Bachergebirge trifft man noch hier und da den Feuerherd mitten im Wohn- zsinmer; über demselben fängt ein Ziegeldach den Rauch auf und leitet ihn ab. Im Allgemeinen zeigt sich jedoch das Streben, das Wohnhaus immer behaglicher einzurichten und auch in den Wirthschaftsgebäuden Verbesserungen anzubringen, so daß in den reicheren Gegenden manches Bauernhaus sich auch eines vornehmen Besuches nicht zu schämen braucht. Wo die Viehzucht auf höherer Stufe steht, zeigt sich auch an den Stallungen das Streben, dieselben so rationell als möglich herzustellen. Als Baumaterial ist das Holz besonders beliebt, weil es die Wärme besser hält und der Bau leichter vor sich geht, doch wird bei Neubauten der Stein und Ziegel vorgezogen oder sonst wenigstens das Holz mit Mörtelbewurf verkleidet. In einigen Holz- und steinarmen Gegenden bildet man die Seitenwände aus gestampfter, mit Stroh gemengter Erde. Die Bedachung liefert Stroh, obwohl ein Ziegeldach den Stolz des Hausherrn ausmacht, Schindeln werden wegen ihrer Feuergefährlichkeit gerne vermieden. In den Gebirgsgegenden, wo es schwer fällt, für das Wohnhaus und die Nebengebäude einen genügend großen ebenen Platz zu finden, werden wohl die Tennen und die Vorrathsräume für Stroh und Heu gerne in das erste Stockwerk verlegt und zu denselben Zufahrtsbühnen eingerichtet. Ist der obere Raum bewohnbar, so bringt man gerne einen nach außen offenen Gang an, der auch zum Trocknen der Feldfrüchte und der Wüsche benützt wird, oder stellt man zu ersterem Zwecke eigene sogenannte Harpfen her. Dies geschieht hauptsächlich dort, wo die Niederschläge