Salzburger Älpler am liebsten befaßte; im Pinzgau und im Lungau sind Kasten und Kästchen, Truhe und Bett, und so fast jedes Stück des Hausrates durch Schnitzwerk oder Bemalung in ein künstlerisches Bereich gebracht, in welches auch die Spruchweisheit des Volkes oft mit viel Sinn und Humor hinein' spricht. Einen hausindustriellen Charakter hat aber diese volkstümliche Holzschnitzerei, welche im Dienste der Kirche zumal viel Bemerkenswertes zutage ge- fördert hat, bloß im Berchtesgadener Ländchen an genommen, wo dieselbe bereits im XII. Jahrhundert erwähnt wird und bis auf den heutigen Tag, dank dem richtigen kaufmännischen Vertrieb, der dieser berühmten Volkskunst hier zu Hilfe kam, in Blüte steht. Echt volkstümliches Schaffen — teilweise in den Formen hausindustriellen Betriebs, teils aber auch schon zu gewerblicher Produktion fortgeschritten — bewährte sich in Salzburg auch mit der Kunst feinerer Töpferei. Der Begründer dieser „weißbrüderi' sehen Geschirrkunst“ ist Johann Michael Moser aus „Leoberstorff bey Wienerisch Neustadt“ (1736), wo' durch ein Faden des Zusammenhangs mit den alten Töpferkünsten des Steinfeldes aufgedeckt scheint. Diese Salzburger Bauernmajolika blühte in der Zeit von 1740 bis 1814, seit wann ihr Niedergang und völliger Verfall datiert. Sie stellt sich den besseren Lei' stungen der zeitgenössischen volkstümlichen Keramik erfolgreich zur Seite und entwickelt in technischer wie in zeichnerischer und koloristischer Beziehung, namentlich durch Meister wie Jakob Pisotti und Pisotti 16